FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am ersten Tag der
neuen Woche kaum vom Fleck gekommen. Insgesamt verlief der
Wochenstart ruhig - weniger wegen der Rosenmontagsumzüge hierzulande
als wegen geschlossener US-Börsen am "President's Day". Der deutsche
Leitindex schloss 0,03 Prozent tiefer bei 15 477,55 Punkten. Nach
dem Jahreshoch vor zwei Wochen bei 15 658 Punkten fehlt dem
Börsenbarometer ein klarer Trend. Der MDax der
mittelgroßen Unternehmen gab am Montag um 0,19 Prozent auf 28 804,22
Punkte nach.
Die Rally im Dax sei übergeordnet ungebrochen, schrieb Marktanalyst
Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Der Einstieg der
Schnäppchenjäger am Freitag spiegele die Zuversicht in eine
Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wider.
Die Zinserwartungen hätten sich indes nach den jüngsten
Inflationsdaten weiter erhöht, fuhr Stanzl fort. Offenbar scheine
davon aber auch der Dax zu profitieren, da die Notenbanken mit
weiteren Leitzinsanhebungen implizit auch ihre Zuversicht in die
Belastbarkeit der Konjunktur kommunizierten. Dennoch könnte es
seiner Meinung nach ein Fehler sein, als Anleger das Marktrisiko
steigender Zinsen zu ignorieren. Denn in einem solchen Umfeld steigt
zum Beispiel die Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien.
Anleger nutzten derweil den impulsarmen Wochenauftakt, um bei
zuletzt besonders gut gelaufenen Aktien Gewinne mitzunehmen. So
verloren am Dax-Ende die Anteilscheine des Luft- und
Raumfahrtkonzerns Airbus mehr als zwei Prozent. Die
Papiere des Triebwerkbauers MTU büßten knapp zwei
Prozent ein.
Die Aktien der Commerzbank verloren im MDax
dreieinhalb Prozent, nachdem sie am Freitag den höchsten Stand seit
2018 erreicht hatten. Daran änderte nichts, dass das Finanzinstitut
mit dem Abschied des Gasherstellers Linde aus dem Dax
Ende des Monats in den Leitindex zurückkehrt. Der Schritt war
erwartet worden.
Dagegen waren die Aktien von Gerresheimer am Montag
nach einem positiven Analystenkommentar zwischenzeitlich auf den
höchsten Stand seit gut zwölf Monaten gesprungen und gewannen am
Ende an der MDax-Spitze 2,7 Prozent. Experte Alexander Galitsa von
Hauck & Aufhäuser hatte auf eine niedrige Bewertung der Papiere
verwiesen sowie auf die mehrjährige Neupositionierung und
Optimierung des Herstellers von Spezialverpackungen für die Pharma-
und Kosmetikindustrie.
Die Papiere von Teamviewer legten nach Kaufofferten
von Investoren für den englischen Traditionsverein Manchester United
um rund ein Prozent zu. Die Angebote könnten für Teamviewer laut
Händlern die Chance auf einen Ausstieg aus dem teuren
Sponsorenvertrag mit dem Fußballverein erhöhen.
Die Papiere des Chip-Herstellers Elmos Semiconductor
hatten Ende letzter Woche ein Rekordhoch erreicht und knickten nun
am Ende des Nebenwerteindex SDax um mehr als fünf
Prozent ein.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel um
0,09 Prozent auf 4271,18 Punkte. Für den französischen Cac 40
ging es ebenfalls leicht nach unten, während der
britische FTSE 100 moderat zulegte.
Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,0674 (Freitag: 1,0625) US-Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,9369 (0,9412) Euro. Am Rentenmarkt fiel
die Umlaufrendite von 2,54 Prozent am Freitag auf 2,46 Prozent. Der
Rentenindex Rex stieg um 0,27 Prozent auf 125,00
Punkte. Der Bund-Future verlor 0,29 Prozent auf
134,92 Punkte./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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