In der Hoffnung auf sinkende Zinsen haben sich am Dienstag Schnäppchenjäger auf den deutschen Aktienmarkt getraut. Der Dax begann mit Verlusten, drehte aber rasch wieder ins Plus und baute die Gewinne anschließend aus. Am Ende stand für den Leitindex ein Aufschlag von 1,51 Prozent auf 11 971,17 Punkte zu Buche. Das war der höchste Stand seit Dienstag vergangener Woche. Der MDax gewann 0,60 Prozent auf 25 041,63 Zähler, er schloss wieder über der 25 000er Marke.

An den Finanzmärkten setzt sich zunehmend die Erwartung durch, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen bald senken könnte. Fed-Chef Jerome Powell sagte am Dienstag mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China, man beobachte die wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts genau und werde "wie immer" entsprechend handeln, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

Sinken die Zinsen, dann können sich Unternehmen an den Kapitalmärkten günstiger finanzieren. Außerdem gewinnen Aktien bei sinkenden Zinsen tendenziell an Attraktivität im Vergleich mit Anleihen.

Die Autowerte zeigten sich am Dienstag kräftig erholt von ihrem zuletzt deutlichen Kursrutsch. So gehörten die Papiere von Continental Daimler BMW und Volkswagen mit Gewinnen von 2,9 bis 4,1 Prozent zu den Top-Werten im Dax.

Im MDax der mittelgroßen Börsentitel waren die Aktien der Autozulieferer Dürr , Hella und Norma mit Anstiegen zwischen 3,6 und 5,4 Prozent besonders gefragt. An der SDax -Spitze legten die Anteilscheine des Autozulieferers Leoni gar um fast 8 Prozent zu.

Gesucht waren ferner Papiere der Chemiebranche. An der Dax-Spitze legten Covestro um 4,8 Prozent zu, BASF gewannen 3,7 Prozent. Ähnlich stark aufwärts ging es im MDax mit den Kursen der Chemiekonzerne Lanxess und Wacker Chemie .

Die Aktien von DWS gewannen 2,8 Prozent, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs eine Kaufempfehlung für die Titel der Deutsche-Bank-Fondstochter ausgesprochen hatte.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone legte am Dienstag um 1 Prozent auf 3333,49 Punkte zu. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 rückten jeweils um rund ein halbes Prozent vor. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 1,8 Prozent höher.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Montag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,05 Prozent auf 144,17 Punkte nach. Der Bund-Future fiel am Abend um 0,09 Prozent auf 168,44 Punkte.

Ein Euro bewegte sich kaum, er kostete zuletzt 1,1240 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1244 (Montag: 1,1185) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8894 (0,8941) Euro gekostet./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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AXC0272 2019-06-04/18:03

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