NEW YORK (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf Fortschritte im Ukraine-Konflikt stützt den US-Aktienmarkt zum Wochenstart. Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel 1,23 Prozent auf 33 348,10 Punkte zu. Wegen einer in den USA bereits erfolgten Zeitumstellung findet der New Yorker Handel in dieser Woche in europäischer Zeit eine Stunde früher statt als gewöhnlich.

Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der von Kursrückgängen bei den US-Notizen chinesischer Tech-Konzerne gebremst wurde, ging es verhaltener um 0,47 Prozent auf 13 363,71 Punkte hoch. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,91 Prozent auf 4242,42 Zähler. In Europa hatte es sogar noch deutlichere Kursgewinne gegeben. Dort hatte sich die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des Krieges zuletzt aber auch stärker bemerkbar gemacht als an den US-Börsen.

Rund zweieinhalb Wochen nach der russischen Invasion in der Ukraine begannen am Montag die vierten Verhandlungen der beiden Staaten - dieses Mal per Video-Schalte. Beide Seiten hätten ihre Positionen ausgetauscht, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zum Wochenstart auf Twitter. Die Kommunikation sei aber schwierig. Bislang gab es keinen Durchbruch.

Bereits in der vergangenen Woche hatten vage Hoffnungen auf Fortschritte in den Gesprächen den Aktienmärkten immer mal wieder geholfen. Auf dem aktuellen Niveau steht der Dow Jones Industrial sogar höher als per Schluss des 23. Februar, dem Tag vor der russischen Invasion in die Ukraine. Im Vergleich zu Europa sind die USA viel weniger abhängig von russischem Öl und Gas.

Am Ölmarkt machte sich am Montag auch etwas Entspannung breit, die Preise gingen am Montag von ihrem hohen Niveau ausgehend deutlich zurück. Dies trieb die Anleger aus den zuletzt besonders gefragten US-Ölwerten wie Chevron , ExxonMobil oder ConocoPhillips , die zu Wochenbeginn zwischen 2,3 und 3,1 Prozent an Wert verloren.

An der Nasdaq-Börse fielen die Aktien chinesischer Konzerne mit US-Listung mit deutlichen Kursverlusten auf. So büßten die Papiere von Trip.com , Pinduoduo , Baidu , JD.com oder Netease bis zu 8,7 Prozent an Wert ein. Die in den USA gelisteten Papiere des Online-Riesen Alibaba sackten um 6,7 Prozent ab. Am Markt hieß es, bei diesen Werten machten sich Sorgen breit um die Position Chinas im Ukraine-Krieg, aber auch weiterhin um die Regularien für US-Börsennotizen.

Hinzu kam, dass die US-Großbank JPMorgan am Montag solche Werte reihenweise abstufte, für viele sogar von einer bisher positiven Einschätzung auf ein negatives "Underweight". Geopolitische Risiken und wachsende regulatorische Bedenken seien die Gründe, warum er die chinesische Internetbranche für die nächsten sechs bis zwölf Monate inzwischen für unattraktiv halte, argumentierte Analyst Alex Ya. Der sektorweite Ausverkauf könnte sich fortsetzen, denn kurzfristig sehe er keine unterstützenden Faktoren.

Im Zusammenhang mit China wurde auch die Apple -Aktie verkauft, sie fiel um ein halbes Prozent. Nach dem Corona-Lockdown im südchinesischen Shenzhen stoppte der Apple-Partner Foxconn in der Metropole die Produktion in seiner Fertigungsstätte, in der auch iPhones hergestellt werden.

Banken dagegen waren gefragt, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ansteht, mit einer dann erwarteten ersten Zinserhöhung seit 2018. JPMorgan gehörten im Dow mit drei Prozent zu den großen Gewinnern, am breiten Markt übertrumpften dies die Aktien der Bank of America aber noch mit einem Anstieg um 4,5 Prozent. Generell gelten steigende Kapitalmarktzinsen als gutes Zeichen für das Alltagsgeschäft von Banken.

Zum größten Gewinner im Nasdaq 100 wurde derweil die Moderna -Aktie mit einem Kurssprung um 17 Prozent, der begleitet wurde von Biontech mit einem Plus von 16 Prozent sowie dem Biontech-Partner Pfizer , dessen Titel um 4,7 Prozent anzogen. Am Markt hieß es, in die mRNA-Impfstoffwerte komme wegen anziehender Corona-Fallzahlen wieder mehr Fantasie. Dabei hälfen auch die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen in China, sagten Börsianer./tih/jha/

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0299 2022-03-14/16:19

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