Die Sorge um wirtschaftliche Belastungen durch die Lungenkrankheit in China hat am Donnerstag auf die US-Aktienkurse gedrückt. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab im frühen Handel um 0,32 Prozent auf 29 092,43 Punkte nach und entfernte sich damit etwas weiter von der Marke von 30 000 Punkten. Hinzu kam ein erneut schwacher Ölpreis, der die Kurse im US-Energiesektor belastete. Und auch mit Blick auf die Quartalsberichte großer Unternehmen gab es viel Schatten.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,24 Punkte auf 3313,68 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 trat mit 9189,91 Punkten quasi auf der Stelle und hielt sich damit wie schon am Vortag etwas besser als der Dow Jones Index und der S&P 500.

Experten gehen davon aus, dass bis zum 18. Januar bei etwa 4000 Menschen in der chinesischen Stadt Wuhan Symptome aufgetreten sind. China hat die 11-Millionen-Metropole und weitere Städte abgeschottet - eine historisch beispiellose Maßnahme. Die US-Investmentbank JPMorgan machte für den Fall einer Ausbreitung des Virus "deutliche Abwärtsrisiken" für Chinas Wirtschaft aus. Die Volksrepublik ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.

Die Gefahr eines schwächeren Wachstums in China - und damit auch in anderen Teilen der Welt - drückte auch auf die Rohstoffpreise. Der Preis für die US-Ölsorte WTI weitete die jüngsten Verluste noch aus und fiel auf den niedrigsten Stand seit November 2019. Das wiederum drückte an der Wall Street auf die Kurse im Energiesektor, der um 1,1 Prozent fiel. Er war damit wie schon am Mittwoch der größte Verlierer auf dem Sektortableau.

Hinzu kamen teilweise enttäuschte Reaktionen auf Quartalsberichte von Unternehmen. So sackten am Ende des Dow Jones Index die Papiere von The Travelers um 4,5 Prozent ab. Die Zahlen des Versicherers übertrafen zwar die Erwartungen, der Chef Alan Schnitzer warnte jedoch vor weiteren Rechtsstreitigkeiten um Ansprüche Versicherter.

Papiere des Konsumriesen Procter & Gamble gaben nach Quartalszahlen um 0,6 Prozent nach. Die Aktien des Chip-Produzenten Texas Instruments büßten nach Quartalszahlen 1,7 Prozent ein.

Papiere der Fluggesellschaft American Airlines verloren nach Zahlen 1,3 Prozent. Deutlich besser schlugen sich die Papiere der beiden Kontrahenten Southwest Airlines und Jetblue, die nach ihren Quartalsberichten um 1,7 beziehungsweise 3,6 Prozent zulegten./bek/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0252 2020-01-23/16:31

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