In Reichweite der jüngsten Rekorde sind die US-Börsen am Donnerstag kaum verändert in den Handel gestartet. Der Dow Jones Industrial stand nach einer Handelsstunde prozentual unverändert bei 27 784,44 Zählern. Ein Kursrutsch beim Netzwerkausrüster Cisco galt dabei als schwere Bürde für den New Yorker Leitindex. Am Vortag hatte er erstmals in seiner Geschichte die Marke von 27 800 Punkten überwunden.

Der marktbreite S&P 500 legte um 0,05 Prozent auf 3095,48 Punkte zu, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,11 Prozent auf 8250,50 Zähler nachgab. Diese beiden Indizes waren bereits am Dienstag auf Bestmarken gestiegen.

Händlern zufolge bremsen derzeit wieder Spekulationen um stockende Handelsgespräche zwischen den USA und China die Kauflust der Anleger. Laut Medienberichten fordert US-Präsident Donald Trump von Peking, doppelt so viel US-Agrarprodukte zu kaufen wie vor dem Zollstreit. China wolle sich hingegen nicht auf eine bestimmte Abnahmemenge verpflichten.

Die Charttechnik-Experten von Index-Radar sehen in dem zuletzt nachlassenden Anstiegstempo des Dow aber ein gesunde Tendenz. "Das Satellitenbild zeigt gleichermaßen einen stabilen, noch nicht überhitzten Aufwärtstrend", kommentierte Andreas Büchler. Dies reduziere das Rückschlagrisiko auf ein Minimum. Er sieht daher Luft nach oben bis zu seinem nächsten Kursziel von 28 400 Punkten.

Aktuelle Konjunkturdaten gaben dem Aktienmarkt am Donnerstag keine bedeutenden Impulse. Bei den US-Erzeugerpreisen hatte es im Oktober den schwächsten Anstieg seit drei Jahren. Analysten hatten allerdings im Mittel einen noch geringeren Zuwachs erwartet. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche stärker als prognostiziert gestiegen.

Unter den Einzelwerten sorgte vor allem Cisco mit einem enttäuschenden Umsatzausblick für Gesprächsstoff. Die Aktien sackten am Dow-Ende um 7,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar ab. Der Netzwerkausrüster erschreckte den Markt mit seiner Prognose, der Umsatz werde im laufenden Quartal wegen eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds um drei bis fünf Prozent tiefer ausfallen. Analysten hatten bisher mit einem Umsatzplus um fast 3 Prozent gerechnet.

Deutlich besser erging es an der Dow-Spitze den Aktien von Walmart mit einem Kursgewinn von 1,5 Prozent. Der größte US-Einzelhändler hatte im dritten Geschäftsquartal dank florierender Online-Verkäufe besser als erwartet abgeschnitten. In den drei Monaten bis Ende Oktober war der Gewinn um mehr als 90 Prozent nach oben geklettert. Das Umsatzplus hatte 2,5 Prozent betragen, wobei die Internetverkäufe um satte 41 Prozent zulegten.

Am breiteren Markt sackten die Papiere von Kraft Heinz um 4,1 Prozent ab. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktien des Ketchup-Herstellers am Donnerstag infolge der jüngsten Kursrally zum Verkauf empfohlen. Laut Analyst Jason English signalisiert der Unternehmensausblick anhaltend sinkende Gewinne./tih/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0298 2019-11-14/16:48

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