Die Anleger an der Wall Street haben sich am
Donnerstag nach Gewinnen zur Wochenmitte mit Investments
zurückhalten. Zugleich nahmen die technologielastigen Nasdaq-Börsen
ihren Lauf in Richtung weiterer historischer Hochs erneut auf. Daten
vom Arbeitsmarkt zeigten, dass sich in der vergangen Woche die Lage
etwas deutlicher als erwartet entspannt hat. Die Anträge auf
Arbeitslosenhilfe sanken erstmals seit Mitte März wieder unter eine
Million. Mit Blick auf die Verhandlungen über ein weiteres
Corona-Hilfspaket zwischen Republikanern und Demokraten gab es indes
immer noch keine offensichtlichen Fortschritte.
Das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial verlor
0,29 Prozent auf 27 896,72 Punkte. Der marktbreite S&P 500
sank um 0,20 Prozent auf 3373,43 Zähler. Der
technologielastige Nasdaq 100 , der nach seinem
jüngsten Rekordhoch am vergangenen Donnerstag geschwächelt hatte,
gewann 0,19 Prozent auf 11 178,370 Punkte.
Unter den Einzelwerten standen vor allem die Aktien von Cisco
im Fokus und brachen am Dow-Ende um 11,2 Prozent ein.
Der Netzwerk-Spezialist enttäuschte die Anleger mit seiner Prognose
für das laufende Quartal. Die schwache Prognose deutet Experten
zufolge darauf hin, dass Cisco entweder nicht von der Zunahme des
Datenverkehrs durch Heimarbeit und Videokonferenzen in der
Corona-Krise profitieren kann - oder dass der erste große
Investitionsschub in der Branche vorbei ist. Ein großer Teil der
Cisco-Erlöse kommt traditionell von Behörden sowie von kleinen und
mittleren Unternehmen.
Auch Apple stachen einmal mehr im Dow hervor, denn
die Papiere kletterten auf ein neues Rekordhoch bei etwas über 464
Dollar. Letztlich legten sie um 1,8 Prozent auf etwas über 460
Dollar zu. Einen Höchststand erreichten zudem an der Nasdaq die
Aktien des Entwicklers von Grafikprozessoren und Chipsätzen Nvidia
.
An der Nasdaq gaben die Aktien des kleineren Uber-Konkurrenten Lyft
nach der Vorlage der Quartalsbilanz des
Fahrdienstleisters um 5,4 Prozent nach.
Thermo Fisher reagierten kaum auf die gefloppte
Übernahme des deutschen Biotechnologie- und
Gendiagnostikunternehmens Qiagen . Die Aktien des
Technologieunternehmens schlossen mit plus 0,1 Prozent fast
unverändert, nachdem bekannt wurde, dass den Amerikanern nicht
genügend Papiere angedient worden waren.
Der Börsengang des chinesischen Immobilienunternehmens KE Holdings
an der Nyse verlief erfolgreich. Den Ausgabepreis von
20 Dollar je Papier hatten die Anleger rasch raus und die Chinesen
nahmen rund 2,1 Milliarden Dollar ein. Der erste Kurs lag bei etwas
über 35 Dollar. Zum Handelsschluss stand der Titel bei 37,44 Dollar,
was im Vergleich zum Ausgabepreis ein Plus von bald 90 Prozent
darstellt.
Der Eurokurs sank im US-Geschäft zunächst deutlich
und erholte sich dann leicht. Nach einem Anstieg bis auf 1,1864
US-Dollar lag er zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,1812
Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,1833 (Mittwoch: 1,1771) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8451 (0,8496) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende
zehnjährige Staatsanleihen 9/32 Punkte auf 99 4/32 Punkte und
rentierten mit 0,72 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0426 2020-08-13/22:22
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