NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch einen weiteren
Tag in Folge ihre zum Handelsauftakt deutlichen Verluste im Verlauf
spürbar verringert. Und auch dieses Mal gelang dem bekanntesten
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial der Sprung ins
Plus. Zur Eröffnung hatte vor allem der Ausblick des
Software-Giganten Microsoft den Anlegern die Laune verdorben und
auch einige andere Großkonzerne hatten mit ihren Geschäftsberichten
enttäuscht.
Der Dow beendete den Tag schließlich mit plus 0,03 Prozent auf 33
743,84 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verringerte
sein Minus auf 0,02 Prozent und damit auf 4016,22 Zähler. Der
technologielastige Nasdaq 100 ging mit einem kleinen
Abschlag von 0,27 Prozent auf 11 814,69 Punkte aus dem Handel,
nachdem er im frühen Geschäft zeitweise zweieinhalb Prozent
eingebüßt hatte.
Microsoft und Texas Instruments hatten
bereits am Dienstagabend nach US-Börsenschluss über ihre
Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal Rechenschaft abgelegt.
Die Microsoft-Aktie war dann am Mittwoch zunächst auf den letzten
Platz im Dow gerutscht und erholte sich bis Handelsschluss mit minus
0,6 Prozent deutlich. Vor dem Hintergrund einer hohen Inflation und
Rezessionssorgen hatte der Softwarekonzern das schwächste
Umsatzwachstum seit mehr als sechs Jahren verbucht. Auch die Gewinne
gingen deutlich zurück, was insgesamt aber im Rahmen der Erwartungen
lag. Enttäuschend fiel allerdings der Ausblick auf das laufende
Quartal aus. Insbesondere die angekündigte Verlangsamung des
Wachstums in der zuletzt starken Cloud-Sparte Azure vergrätzte die
Anleger zeitweise.
Die Anteilsscheine von Texas Instruments gaben an der Nasdaq-Börse
um 1,1 Prozent nach. Wegen einer gesunkenen Nachfrage gingen bei dem
Chiphersteller Umsatz und Nettogewinn im vierten Quartal 2022
zurück. Das dürfte sich auch im laufenden Quartal fortsetzten, wie
Texas Instruments mitgeteilt hatte.
Die Papiere von Boeing drehten nach einem schwachen
Start ins Plus und stiegen um 0,3 Prozent. Teure Probleme mit
mehreren Flugzeugtypen brockten dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern
2022 das vierte Verlustjahr in Folge ein. Dabei fiel das Minus
dieses Mal noch höher aus als im Jahr zuvor. Für die Aktien des
Hygieneartikelherstellers Kimberly-Clark ging es nach
der Vorlage von Quartalszahlen und einem laut dem Analysehaus
Bernstein "enttäuschenden Ausblick" um 1,9 Prozent abwärts. Die
Tesla-Papiere legten vor der nachbörslichen
Bekanntgabe von Quartalszahlen leicht zu, während die von IBM
leicht nachgaben. Auch das Computerurgestein legt
nachbörslich Zahlen vor.
Mit einem Plus von 6,6 Prozent stachen die Papiere des
Telekomunternehmens AT&T positiv hervor. AT&T
überzeugte mit einer für 2023 in Aussicht gestellten Steigerung von
Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis. Dass der bereinigte
Gewinn je Aktie (EPS) wegen hoher Pensionskosten und gestiegener
Zinsen sinken dürfte, grämte die Anleger indes ebenso wenig wie die
schwache Prognose für den freien Mittelzufluss oder der
Milliardenverlust samt der Umsatzstagnation im vergangenen Jahr.
Dass der Medienmogul Rupert Murdoch seinen Unterhaltungskonzern Fox
nun doch nicht wieder mit seiner Verlagsgesellschaft
News Corp zusammenführen will, sorgte bei beiden
Werten für deutliche Kursgewinne. Eine Kombination sei zurzeit
"nicht optimal" für die Aktionäre, hatte Fox am Dienstag mitgeteilt.
Für News Corp ging es an der Nasdaq um 5,7 Prozent hoch und für Fox
um 2,5 Prozent.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street
mit 1,0916 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte
den Referenzkurs auf 1,0878 (Dienstag: 1,0858) Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9193 (0,9210) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg
der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) zuletzt
um 0,18 Prozent auf 115,23 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatspapiere fiel auf 3,44 Prozent./ck/nas
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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