Der US-Leitindex Dow hat am
Montag seinen höchsten Stand seit etwas mehr als fünf Monaten
zurückerobert. Kurz nach dem Handelsstart ließ der Wall-Street-Index
sein Hoch von Anfang Juni hinter sich und kletterte in Richtung 28
000 Punkte. Unterstützung für die Wall Street kam von der Aussicht
auf die erwarteten, weiteren Hilfen für die angeschlagene
US-Wirtschaft.
Zum Handelsschluss ging es für den Dow Jones Industrial um 1,30
Prozent auf 27 791,44 Punkte hinauf und damit auf sein höchstes
Niveau seit dem 25. Februar. Wenige Tage vor diesem Datum hatte die
Coronavirus-Panik die Börsen ergriffen und bis Mitte März steil auf
Talfahrt geschickt. Der marktbreite S&P 500 rückte am
Montag um 0,27 Prozent auf 3360,47 Zähler vor, während der Nasdaq
100 um 0,49 Prozent auf 11085,17 Zähler sank. Der
technologielastige Nasdaq-Auswahlindex hatte allerdings erst am
Donnerstag ein neues Rekordhoch erklommen.
Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump das neue
Corona-Konjunkturpaket einfach per Verfügung angeordnet, weil die
Verhandlungen darüber zwischen Republikanern und Demokraten im
Kongress gescheitert waren. Trump versprach dringend benötigte
Hilfen, darunter mehr Geld für Millionen Arbeitslose. Kritiker
monieren indes, dass auch diesen Maßnahmen der US-Kongress erst noch
zustimmen müsse. Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und
China im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs wurden
indes weitgehend ignoriert.
Unter den Einzelwerten im 30 Werte umfassenden Dow legten Apple
um 1,5 Prozent zu und stiegen damit wieder in
Richtung ihres Rekordhochs vom Donnerstag. Microsoft
indes gaben mit minus 2,0 Prozent weiter nach und waren das
Index-Schlusslicht. Sie hatten bereits am Freitag geschwächelt,
jedoch ebenfalls erst Anfang August einen Rekordstand markiert.
Die Nike-Aktien gewannen 3,5 Prozent und zogen im
Gefolge von Foot Locker an. Die US-Handelskette für
Sportschuhe überraschte den Markt mit Aussagen über einen Boom beim
Verkauf neuer Sneaker. Food Locker erwartet daher einen
Umsatzanstieg und auch einen Quartalsgewinn. Händler werteten dies
als Hoffnungsschimmer für die gesamte Branche, die schwer unter der
Corona-Krise leidet. Die Papiere von Foot Locker sprangen an der
Nyse um 7,8 Prozent nach oben.
Aus der Tourismusbranche wurden von der Hotelkette Marriott
und der Kreuzfahrtlinie Royal Caribbean
Quartalszahlen bekannt gegeben. Trotz desaströser
Geschäftsberichte legten beide Aktien zu: die von Marriott um 3,6
Prozent und die von Royal Caribbean Cruises um 10,0 Prozent.
Allerdings haben beide auch seit Jahresbeginn und insbesondere
nachdem die Coronavirus-Panik die Märkte ergriffen hatte sehr
kräftig an Wert verloren und sich seither kaum erholt.
Fedex , gestützt von einer Kaufempfehlung des
Analysehauses Bernstein, zogen um 9,0 Prozent an. Im Blick standen
zudem die Papiere von Eastman Kodak , die um knapp 28
Prozent absackten. Ein geplanter Kredit im hohen dreistelligen
Millionen-Dollar-Bereich wurde von der US-Regierung auf Eis gelegt.
Der Eurokurs gab im späten US-Handel weiter nach und
lag zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,1741 Dollar. Im
europäischen Frühhandel hatte er noch kurzzeitig bei 1,18 Dollar
notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,1763 (Freitag: 1,1817) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8501 (0,8462) Euro. Am US-Rentenmarkt gaben richtungweisende
zehnjährige Staatsanleihen 2/32 Punkte auf 100 15/32 Punkte nach und
rentierten mit 0,57 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0318 2020-08-10/22:24
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