ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erneut Verluste - Arbeitsmarkt schürt Zinsangst
07.10.2022 | 22:29
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend robuster Arbeitsmarktbericht
hat am Freitag bei den Anlegern an der Wall Street die Ängste vor
weiter deutlich steigenden Zinsen wiederbelebt. Der Dow Jones
Industrial
Für den marktbreiten S&P 500
Die US-Wirtschaft hat im September mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten Juli und August nach oben revidiert. Während die Arbeitslosenquote entgegen der erwarteten Stagnation sank, legten die Stundenlöhne erneut deutlich zu.
Der Arbeitsmarkt gilt als wichtiger Gradmesser, an dem die amerikanischen Währungshüter ihre Geldpolitik ausrichten. Es bestehe nach den aktuellen Daten "kein Grund, daran zu zweifeln, dass die Fed demnächst nochmals kräftig an der Zinsschraube drehen wird und dieses auch im weiteren Verlauf 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 tun wird", hieß es von der Landesbank Helaba.
Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wiesen zwar darauf hin, "dass sich der Beschäftigungsaufbau in den Vereinigten Staaten langsam abschwächt" und dass "auch der Zuwachs bei den Stundenlöhnen nicht mehr so hoch ausfällt wie noch vor einigen Monaten". Doch "ein Monat, in dem sich das Beschäftigungswachstum verlangsamt, ist nicht genug für die (US-Notenbank) Fed, um drastische Änderungen an ihrer Politik vorzunehmen", warnte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets vor zu viel Hoffnungen auf künftig weniger aggressive Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation.
Die Fed hatte bisher die solide Beschäftigungslage in den Vereinigten Staaten als Argument benutzt, um mit historisch großen Zinsschritten die rasante Teuerung in den Griff zu bekommen. Zu Wochenbeginn hatten indes schwache US-Konjunkturdaten für eine starke Kurserholung an der Wall Street gesorgt, da die Marktteilnehmer sogleich auf weniger starke Zinsschritte der Fed gehofft hatten. Doch Aussagen einiger US-Währungshüter hatten die Rally bereits zur Wochenmitte wieder zum Erliegen gebracht.
Schwache Signale kamen am Freitag aus dem Chipsektor. AMD
Im Sog von AMD ging es auch für die Anteilscheine der Konkurrenz
deutlich abwärts: So verloren Intel
Derweil bahnt sich im Gesundheitssektor eine Übernahme an. Die
Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Insider,
dass die Apothekenkette CVS Health
Der Euro
Auch die Kurse von US-Staatsanleihen standen angesichts der guten heimischen Beschäftigungslage sichtbar unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,45 Prozent auf 111,44 Punkte. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf 3,88 Prozent. Sie blieb damit aber unter ihrem Ende September erreichten Zwölfjahreshoch von rund vier Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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