Die Quartalsberichte etlicher großer
US-Konzerne haben den Börsen am Mittwoch keinen weiteren Auftrieb
mehr gegeben. Nach den neuen Hochs der Leitindizes am Vortag hielten
sich die Anleger merklich zurück. "Die US-Aktien waren richtungslos,
bevor wir uns immer mehr dem Höhepunkt der Berichtssaison nähern",
sagte Stratege Chris Hussey von der Investmentbank Goldman Sachs
.
Der Dow Jones Industrial , der am Vortag noch auf den
höchsten Stand seit mehr als einem halben Jahr gestiegen war, gab um
0,22 Prozent auf 26 597,05 Punkte nach. Der S&P 500
verlor 0,22 Prozent auf 2927,25 Punkte. Das marktbreite
Börsenbarometer hatte am Dienstag ein erneutes Rekordhoch nur knapp
verpasst. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
sank um 0,34 Prozent auf 7784,41 Zähler - nach einem
Rekordhoch am Vortag.
Für Enttäuschung unter Investoren sorgten Aussagen des Caterpillar
-Finanzvorstands nach der Vorlage von
Quartalszahlen. Andrew Bonfield hatte gewarnt, dass der Marktanteil
des Unternehmens in China im laufenden Jahr etwas sinken dürfte.
Experten bemängelten zudem bei dem Hersteller von Baumaschinen nach
einem zweiten Blick auf das Zahlenwerk die unter den Erwartungen
liegenden Gewinnmargen. Mit einem Abschlag von gut drei Prozent
zählte der Titel zu den größten Verlierern im Dow, nachdem er im
vorbörslichen Handel noch im Plus notiert hatte.
Um eine der größten Übernahmen in der Ölindustrie ist ein
Bieterwettkampf entbrannt: Neben dem US-Branchenriesen Chevron
hat es nun auch Occidental Petrolum auf den
Ölförderer Anadarko abgesehen. Der Ölkonzern aus Texas will mit
seinem Gebot in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar (34 Mrd Euro) den
Konkurrenten übertrumpfen. Occidental bietet 76 Dollar pro Aktie,
rund ein Fünftel mehr als Chevron. Aktien von Anadarko schnellten
daraufhin um fast 12 Prozent auf 71,40 Dollar nach oben. Papiere von
Chevron verloren dagegen am Dow-Ende gut 3 Prozent und Occidental
0,6 Prozent.
Der weltgrößte Flugzeugbauer Boeing
verabschiedet sich wegen der Flugverbote für den Mittelstreckenjet
737 Max von seinen Jahreszielen. Gleichwohl legte der Kurs leicht
zu. Experte Noah Poponak von Goldman Sachs verwies auf einen
überraschend hohen Cashflow im ersten Quartal.
Für gute Nachrichten sorgte Ebay . Der Quartalsgewinn
der Online-Handelsplattform war höher ausgefallen als erwartet, was
bei Anlegern gut ankam: Die Aktien zogen um rund fünf Prozent an.
Papiere von AT&T verloren gut vier Prozent. Der
Telekom- und Medienkonzern war zu Jahresbeginn nur dank des
milliardenschweren Zukaufs von Time Warner gewachsen. Im Geschäft
mit Unternehmenskunden und im Breitbandfestnetz war es weniger rund
gelaufen.
Die Foto-App Snapchat hatte zuletzt erstmals nach drei Quartalen
wieder Nutzer gewonnen. Insgesamt überzeugte der Mutterkonzern Snap
mit den Geschäftszahlen. Die Aktien büßten dennoch
gut sechs Prozent ein. Die Deutsche Bank verwies auf
eine zurückhaltende Prognose für die Nutzerzahlen im laufenden
Quartal.
Der Chip-Spezialist Texas Instruments überzeugte an
der Börse mit den Ergebnissen im ersten Quartal. Die Papiere rückten
um 1,8 Prozent auf den höchsten Stand seit zehn Monaten vor.
Der Eurokurs fiel nach schwachen Konjunkturdaten aus
der Eurozone im New Yorker Handel auf den niedrigsten Stand seit
fast zwei Jahren. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1158
Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB)
zuvor auf 1,1209 (Dienstag: 1,1245) Dollar festgesetzt. Der Dollar
hatte damit 0,8921 (0,8893) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt stiegen
richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 12/32 Punkte auf 100
28/32 Punkte und rentierten mit 2,52 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0254 2019-04-24/22:25
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