Am US-Aktienmarkt sind die Anleger am Montag
weiter vom hoch bewerteten Technologiesektor abgerückt.
Standardwerte liefen erneut besser. Der Dow Jones Industrial
kletterte auf ein Rekordhoch bei 32 148 Punkten,
danach ließ der Schwung nach und der Leitindex beendete den Handel
mit plus 0,97 Prozent auf 31 802,44 Punkten. Der marktbreite S&P 500
gab indes belastet von Tech-Werten um 0,54 Prozent
auf 3821,35 Punkte nach.
Papiere der "Old Economy" bekamen zum Wochenauftakt weiter Auftrieb,
während die in den zurückliegenden Monaten stark gelaufenen
Technologiewerte unter dem Renditeanstieg am Anleihemarkt abermals
litten. Höhere Zinsen verteuern die Finanzierung für wachstumsstarke
Branchen. Zudem erscheinen die teils extrem hohen Bewertungen dann
weniger attraktiv.
Der technologielastige Nasdaq 100 sackte nach seinem
Erholungsversuch vom Freitag nun um 2,92 Prozent auf 12 299,08
Punkte ab. Die Papiere des Elektroautobauers Tesla
setzten ihren jüngsten Abwärtstrend mit einem fast sechsprozentigen
Minus ebenso fort wie die Aktien des iPhone-Herstellers Apple
mit einem Abschlag von mehr als vier Prozent.
Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen betrug zuletzt rund
1,6 Prozent, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) sank um 0,35 Prozent auf 131,77 Punkte. Zinsauftrieb
kommt seit Wochen vom zunehmenden Konjunkturoptimismus und von den
Sorgen um eine steigende Inflation. Hintergrund ist das anstehende
Konjunkturpaket unter US-Präsident Joe Biden zur Bewältigung der
Corona-Krise, dem am Wochenende der US-Senat zugestimmt hatte.
Finanzwerte waren am Montag als Nutznießer steigender Zinsen
gefragt. Goldman Sachs gewannen wie auch die Titel
der Kreditkartenanbieter Visa und American Express
rund zwei Prozent. Geholfen haben dürften
Kreditkartenfirmen auch die in den USA weiter rückläufigen
Neuinfektionen und die großen Fortschritte mit Impfungen. Die
Bewegungsfreiheit der Amerikaner wird dadurch wieder größer, damit
steigt die Konsumfreude.
Die Anteile von Fluggesellschaften legten dank der sich
verbessernden Corona-Situation ebenfalls stark zu. Die Titel des
Unterhaltungsriesen Walt Disney kletterten auf ein
Rekordhoch und schlossen an der Dow-Spitze 6,3 Prozent höher.
Coca-Cola verteuerten sich um 1,7 Prozent. Die Royal
Bank of Canada (RBC) hatte die Titel des Getränkeherstellers von
"Sector Perform" auf "Outperform" hochgestuft.
Der US-Mischkonzern General Electric (GE) will sein
Jet-Leasinggeschäft Insidern zufolge mit dem irischen Konkurrenten
AerCap zusammenlegen. Durch den Deal könnten zwei der weltgrößten
Flugzeugfinanzierer gemeinsame Sache machen, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache
vertraute Personen. Die GE-Aktien, die Anfang Oktober gerade mal um
die sechs Dollar gekostet hatten, setzten ihre Rally fort und
gewannen im S&P 500 4,2 Prozent auf mehr als 14 Dollar.
Die zuletzt von Spekulanten getriebenen Aktien des kriselnden
Videospielhändlers Gamestop schnellten um mehr als 41
Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Februar nach oben.
Der Euro fiel mit 1,1845 US-Dollar auf den tiefsten
Stand seit November. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs auf 1,1866 (Freitag: 1,1938) Dollar festgesetzt, der
Dollar damit 0,8427 (0,8377) Euro gekostet./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0333 2021-03-08/22:43
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