Steigende Spannungen mit China haben am Montag
an den US-Aktienmärkte die zunächst gute Stimmung der Anleger
kräftig abgekühlt. Nach deutlichen Anstiegen endeten die wichtigsten
Indizes teilweise erheblich tiefer.
Auf die Stimmung drückte, dass die US-Regierung nun auch formell
Chinas weitgehende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer
zurückweist. Pekings Ansprüche auf die Rohstoffe im Großteil des
Meeresgebiets seien "völlig gesetzeswidrig", sagte US-Außenminister
Mike Pompeo. Das gleiche gelte für die Kampagne der Einschüchterung
anderer asiatischer Anrainerstaaten.
Der Dow Jones Industrial legte nach einem Anstieg um
zeitweise mehr als 2 Prozent am Ende des Handelstages nur noch um
0,04 Prozent auf 26 085,80 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500
verlor hingegen 0,94 Prozent auf 3155,22 Zähler.
Am kräftigsten fiel die kalte Dusche dort aus, wo die Gemüter zuvor
besonders erhitzt gewesen waren: Der Nasdaq 100 brach
um 2,16 Prozent auf 10 602,21 Punkte ein. Zuvor hatte er noch
erstmals in seiner Geschichte die Marke von 11 000 Zählern
überwunden. Auch Index-Schwergewichten wie Apple ,
Netflix und der Google-Holding Alphabet
hatte neue Rekorde erreicht.
Pfizer legten an der Spitze des Dow Jones
unbeeindruckt von der eingetrübten Gesamtstimmung um 4,08 Prozent
auf 35,21 US-Dollar zu. Die US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigte
dem Pharmakonzern und der Firma Biontech aus Mainz
ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für zwei mögliche
Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus. Die Papiere von Biontech
stiegen sogar um elfeinhalb Prozent nach oben.
Tesla-Aktien verloren als einer der schwächsten Werte
im Nasdaq 100 hingegen mehr als drei Prozent, nachdem sie zuvor noch
erheblich gewonnen hatten und auf ein Rekordhoch gestiegen waren.
Der TV-Sender CNBC berichtete, angesichts eines Marktwerts des
E-Autobauers von mittlerweile mehr als 300 Milliarden US-Dollar
werde über die Aufnahme der Tesla-Aktien in den Index S&P 500
spekuliert.
Einen Vorgeschmack auf die näher rückende Saison der
Quartalsberichte lieferte Pepsico . Der Limonaden- und
Snackhersteller bekam zwar die Corona-Krise im zweiten Quartal zu
spüren bekommen, schnitt aber besser ab als Analysten erwartet
hatten. Für die Aktien ging es am Ende noch um 0,33 Prozent nach
oben. Auch hier hatte das Bild zwischenzeitlich deutlich besser
ausgesehen.
Darüber hinaus steht in der Chipbranche nach der Corona-Pause wieder
eine Milliarden-Übernahme an. Analog Devices will den
Konkurrenten Maxim Integrated schlucken. Laut dem
Experten Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein könnte sich der
Halbleiterherstelle Analog Devices mit der Transaktion strategische
Größenvorteile verschaffen. So könnte das Strommanagement-Geschäft
weiter aufgepeppt werden. Die Papiere von Maxim Integrated
schnellten um 8,11 Prozent in die Höhe, während die Aktien von
Analog Devices 5,82 Prozent einbüßten.
Ein Euro kostete zuletzt 1,1347 Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf
1,1329 (Freitag 1,1276) Dollar festgesetzt. Ein Dollar kostete damit
0,8827 (0,8868) Euro. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende
zehnjährige Staatsanleihen um 6/32 Punkte auf 100 Punkte zu und
rentierten mit 0,62 Prozent./he/zb
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0280 2020-07-13/22:34
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