Die Aussicht auf eine weiterhin lockere
US-Geldpolitik hat am Donnerstag am New Yorker Aktienmarkt
insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte weiter nach
oben getrieben. So zog der Nasdaq 100 um 1,04 Prozent
auf 13 758,51 Punkte an. Er nähert sich allmählich wieder seinem
Rekordhoch von Mitte Februar.
Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 , in dem auch
viele Tech-Werte enthalten sind, erklomm erneut ein Rekordhoch.
Knapp darunter beendete er den Handel mit plus 0,42 Prozent auf
4097,17 Punkte.
Der Dow Jones Industrial kam mit plus 0,17 Prozent
auf 33 503,57 Punkte weniger deutlich voran, befindet sich aber
ebenfalls nicht weit weg von seiner am Montag erreichten Bestmarke.
Bezeichnenderweise waren am Donnerstag auch in dem Leitindex mit
Apple , Salesforce , Microsoft
und Intel vier Technologiewerte unter
den besten Fünf mit Kursaufschlägen von bis zu 1,9 Prozent.
Die Vertreter der US-Notenbank (Fed) hatten auf ihrer jüngsten
Sitzung ihren zuletzt optimistischeren Blick auf die US-Wirtschaft
bestätigt. Die Konjunkturpakete der Regierung und die lockere
Geldpolitik würden die Konsumausgaben stützen, hieß es im bereits am
Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Fed-Sitzung vom 16. bis 17.
März. Eine Änderung dieser Geldpolitik stellten die Fed-Mitglieder
nicht in Aussicht.
Schwache Daten kamen am Donnerstag vom US-Jobmarkt. In der
vergangenen Woche stieg die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe auf 744 000. Analysten hatten hingegen im Schnitt
mit einem Rückgang auf 680 000 Anträge gerechnet. Der unerwartete
Anstieg zeigt, dass der Arbeitsmarkt noch einen langen Weg vor sich
hat.
Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen gab es nur wenige. Die
Aktien von Visa drehten vorübergehend ins Minus nach
einer Meldung über kartellrechtliche Untersuchungen. Sie berappelten
sich aber schnell wieder und gewannen am Ende rund 0,7 Prozent.
Bereits im März hatte das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, das
US-Justizministerium ermittele gegen den Kreditkartenkonzern wegen
des Verdachts möglicher wettbewerbsverzerrender Praktiken.
Netflix schlossen 1,4 Prozent fester. Der
Streaming-Marktführer sicherte sich durch einen Lizenz-Deal mit Sony
Pictures die exklusiven US-Rechte an Fortsetzungen von
Blockbuster-Reihen wie "Spider-Man" oder "Jumanji" sowie anderen
künftigen Produktionen.
Quartalszahlen veröffentlichte der Getränkekonzern Constellation
Brands . Der Brauer von Corona-Bier will im kommenden
Jahr deutlich mehr investieren, als Analysten im Mittel ihrer
Schätzungen erwartet hatten. Die Aktien rutschten um 4,6 Prozent ab.
Daneben sorgten Analystenkommentare für Bewegung: Die Papiere des
Chip-Herstellers NXP sanken um 1,4 Prozent, nachdem
sie die Investmentbank Morgan Stanley von ihrer Kaufliste gestrichen
hatte. Eine Kaufempfehlung von JPMorgan für Fedex
sorgte dagegen für ein Kursplus der Logistikaktie von 1,9 Prozent.
Der Euro legte nach den schwachen
US-Arbeitsmarktdaten zu. Die europäische Gemeinschaftswährung
kostete nach dem New Yorker Börsenschluss 1,1916 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1873
(Mittwoch: 1,1884) Dollar festgesetzt, damit hatte der Dollar 0,8423
(0,8414) Euro gekostet.
Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen stieg um 0,30
Prozent auf 132,05 Punkte. Die zehnjährigen Papiere rentierten mit
1,62 Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026
AXC0342 2021-04-08/22:27
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