Die US-Börsen sind am Mittwoch nervös zwischen
moderaten Gewinnen und Verlusten gependelt. Starke Zahlen der
Tech-Schwergewichte Alphabet und Amazon sowie vom Arbeitsmarkt
konnten nicht nachhaltig stützten. Der wichtigste Wall-Street-Index
Dow Jones Industrial ging letztlich mit einem
minimalen Aufschlag von 0,12 Prozent auf 30 723,60 Punkte aus dem
Tag.
Der marktbreite S&P 500 legte um 0,10 Prozent auf
3830,17 Punkte zu. Der Nasdaq 100 , der zeitweise
versucht hatte, sein jüngstes Rekordhoch zurückzuerobern, drehte
letztlich in die Verlustzone. Mit minus 0,40 Prozent auf 13 402,37
Punkte beendete der technologielastige Nasdaq-Auswahlindex den
Handel.
Wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP berichtete, legte die
Beschäftigung in der Privatwirtschaft der Vereinigten Staaten zu
Beginn des Jahres wieder zu. Der Rückgang im Dezember war damit
bisher ein einmaliger Dämpfer nach dem schweren Corona-Einbruch im
vergangenen Frühjahr. Die ADP-Daten gelten als wichtiger Indikator
für die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten, die am Freitag anstehen.
Marktexperte Edward Moya vom Broker Oanda sprach insgesamt gesehen
von einer spürbaren Nervosität der Märkte. Die Morgen-Rally sei
rasch ins Stocken geraten, nachdem einige Investoren sich lieber an
die Seitenlinie begeben hätten. Der ADP-Arbeitsmarktbericht habe
zwar beeindruckt, doch nachdem die wichtigsten Geschäftszahlen der
Berichtssaison nun draußen seien und der Techsektor damit quasi
durch sei, hätten einige ihre gut gelaufenen FAANG-Aktien zu Geld
gemacht, sagte Moya. Das Wort FAANG ist eine unter Börsianern
gängige Abkürzung für die Tech- Schwergewichte Facebook, Apple,
Amazon, Netflix und den Mutterkonzern von Google, Alphabet.
Die Anteile der Google-Mutter Alphabet setzten ungeachtet der
Nervosität am Markt ihren Rekordlauf mit Schwung fort. Sowohl die
A-Aktien als auch die stimmrechtslosen C-Aktien
stiegen um jeweils etwas mehr als 7 Prozent. Sie
überwanden damit zugleich auch erstmals die Schwelle von 2000
US-Dollar je Aktie und waren die Favoriten im Nasdaq-Auswahlindex.
Die Amazon-Papiere indes gaben nach einem
freundlichen Handelsstart ihre Gewinne rasch wieder ab und schlossen
letztlich mit einem Abschlag von 2,0 Prozent. Die gemeldeten
Geschäftsrekorde rückten in den Hintergrund. "Die Zahlen im vierten
Quartal waren stark und haben auf allen Ebenen die Erwartungen
übertroffen, schrieb etwa BofA-Analyst Justin Post. Doch die große
Neuigkeit des Tages sei der Chefwechsel gewesen. Unternehmensgründer
Jeff Bezos will nach 27 Jahren den Chefposten noch in diesem Jahr an
den Leiter der boomenden Cloud-Sparte, Andy Jassy, übergeben. Als
geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats wird Bezos aber
der starke Mann im Hintergrund bleiben.
Spotify und Electronic Arts sackten
nach der Vorlage ihrer Geschäftsberichte um 8,1 Prozent
beziehungsweise 5,5 Prozent ab. Der Musikdienst verfehlte mit seiner
Umsatzprognose für 2021 die Erwartungen der Analysten. Der
Videospiele-Hersteller Electronic Arts enttäuschte mit seiner
Gewinnprognose für das laufende vierte Geschäftsquartal, die mit 98
Cents unter der Durchschnittsschätzung der Analysten von einem
Dollar lag.
Die Aktien von Biogen und Abbvie
entwickelten sich uneinheitlich. So büßten Biogen 5,2 Prozent ein
und litten darunter, dass der Pharmakonzern für das laufende Jahr
mit einem deutlich stärkeren Umsatz- und Gewinnrückgang rechnet, als
Analysten prognostiziert hatten. Branchenkollege Abbvie indes
stiegen um 3,4 Prozent, der Konzern konnte nicht nur mit seinen
Quartalszahlen, sondern auch mit seinem Gewinnausblick bei den
Anlegern punkten.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street
mit 1,2036 Dollar gehandelt und hält sich nach wie vor auf dem
niedrigsten Niveau seit Anfang Dezember. Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,2017 (Dienstag: 1,2044) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,8322 (0,8303) Euro. Am US-Rentenmarkt gab
der Kurs zehnjähriger US-Staatsanleihen noch etwas weiter nach. Der
Terminkontrakt dieser richtungweisenden Treasuries (T-Note-Future)
sank zuletzt um 0,18 Prozent auf 136,74 Punkte. Die Rendite stieg
auf 1,137 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0391 2021-02-03/22:29
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