Die US-Börsen haben am Dienstag allesamt
Verluste verbucht. Vor allem gegen Handelsschluss kam zunehmend
Druck in den Markt. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen, die sich
zunächst noch in neue Rekordhöhen aufgeschwungen hatten, drehten
ebenfalls ins Minus. Börsianer verwiesen auf besorgniserregende
Aussagen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) über stark steigende Arbeitslosigkeit infolge der
Covid-19-Krise.
Der Dow Jones Industrial gab letztlich um 1,51
Prozent auf 25 890,18 Punkte nach und schloss damit knapp über
seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Die 200-Tage-Linie bleibt
damit weiterhin eine Hürde für den US-Leitindex. Diese Linie gilt
unter charttechnisch interessierten Anlegern als wichtiger Indikator
für den längerfristigen Trend. Der breiter gefasste S&P 500
sank um 1,08 Prozent auf 3145,32 Zähler.
Der technologielastige Nasdaq 100 , der zeitweise
etwas über 10 700 Punkten ein neues Rekordhoch markiert hatte,
beendete den Handel mit minus 0,75 Prozent auf 10 524,01 Punkten.
Im Dow stachen die Aktien von Walmart positiv heraus
mit plus 6,8 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus
informierten Kreisen berichtete, will der Einzelhandelsgigant seinen
Abo-Service in diesem Monat starten und damit Amazon Prime
Konkurrenz machen.
Im Fokus standen zudem Aktien aus der Solarbranche: So sprangen
Sunrun an der Nasdaq auf ein Rekordhoch bei 27,59
Dollar und gingen letztlich mit einem Aufschlag von knapp 23 Prozent
auf 26,17 Dollar aus dem Handel. Vivint Solar
schossen an der Nyse um rund 38 Prozent nach oben auf ein
Fünfjahreshoch.
Sunrun, größter Solarzellen-Installateur für Hausdächer in den USA,
will den Konkurrenten Vivint Solar kaufen. Der 3,2 Milliarden
US-Dollar (2,8 Mrd Euro) schwere Deal soll als reiner Aktientausch
abgewickelt werden und im vierten Quartal abgeschlossen sein, sofern
die Regulierungsbehörden zustimmen. First Solar
profitierten von der geplanten Branchenkonsolidierung nicht. Die
Papiere des Herstellers von Dünnschicht-Solarmodulen gaben um 0,5
Prozent nach.
Zahlreiche Technologie-Aktien markierten im Handelsverlauf zudem
neue Höchststände, unter ihnen die Dow-Mitglieder Apple
und Microsoft , die allerdings den Tag
mit Verlusten beendeten.
An der Nasdaq schlossen Facebook und Tesla
mit Gewinnen, während Netflix und
Amazon letztlich nachgaben. Auch diese vier
Tech-Werte hatten zuvor Rekordstände erreicht. Amazon, die bis
Handelsschluss um auffällige 1,9 Prozent absackten, litten dabei vor
allem unter den Gerüchten rund um Walmarts neuen
Online-Kundenservice.
Der Euro bewegte sich im späten US-Handel nur wenig
und wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1275 Dollar
gehandelt. Im asiatischen Geschäft hatte der Euro noch deutlich über
1,13 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt (MESZ) auf 1,1290 (Montag:
1,1325) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8857 (0,8830) Euro.
Am US-Rentenmarkt legten richtungsweise zehnjährige Staatsanleihen
um 11/32 Punkte auf 99 27/32 Punkte zu und rentierten mit 0,64
Prozent./ck/fba
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0333 2020-07-07/22:41
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