US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag wegen einer baldigen Einigung im Handelskrieg auf die Bremse getreten und damit die Anleger auch am zweiten Tag der Börsenwoche auf dem falschen Fuß erwischt. Trump dämpfte die Hoffnungen auf ein baldiges erstes Teilabkommen mit der Volksrepublik. Der Dow Jones Industrial sackte daraufhin im frühen Handel um 1,53 Prozent auf 27 357,90 Punkte ab. Damit waren die Gewinne des Dow der vergangenen drei Wochen zunichte gemacht.

Der US-Präsident hat es nach eigenem Bekunden nicht eilig, mit den Chinesen etwas unter Dach und Fach zu bringen. In gewisser Hinsicht gefalle ihm die Idee, "bis nach der Wahl auf den China-Deal zu warten", sagte Trump mehrfach vor Reportern - wenngleich er betonte, dass es sich dabei nur um Gedankenspiele von ihm handele. Viele Marktteilnehmer hatten mit der Kurs-Rally der vergangenen Monate darauf gesetzt, dass Trump ein Abkommen noch vor der Präsidentschaftswahl in den USA abschließen will.

Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag 1,27 Prozent auf 3074,40 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 1,42 Prozent auf 8191,56 Punkte ein.

Chefvolkswirt Chris Hussey von der Investmentbank Goldman Sachs schrieb in einem Marktkommentar von "tendenziell wieder schlechteren Nachrichten aus dem Weißen Haus" zum Handelskonflikt mit China. Anleger reduzierten daher wieder ihre Risiken. Hussey verwies auf den US-Anleihemarkt, wo die Kurse zehnjähriger US-Papiere am Dienstag im frühen Handel stark stiegen und die Renditen entsprechend nachgaben.

Nachdem Trump die Anleger am Montag bereits mit neuen Zolldrohungen gegen Brasilien und Argentinien verschreckt hatte, schaukelt sich nun auch die Konfrontation mit Frankreich hoch. Als Reaktion auf eine Digitalsteuer in Frankreich bestätigte Trump die Pläne der USA für hohe Strafzölle auf französische Produkte. Die Digitalsteuer würde Internetgiganten wie Amazon , Google und Facebook treffen. Deren Aktien verloren bis zu 1,6 Prozent.

Weiter geht auch der Streit mit der EU um Subventionen für den Flugzeugbau. Airbus -Aktien reagierten in Europa negativ auf einen Befund der Welthandelsorganisation WTO, dass der Konzern weiterhin unzulässige Subventionen von EU-Ländern erhalte. Dass die USA deshalb höhere Vergeltungszölle erwägen, war für den Konkurrenten Boeing aber keine Hilfe, die Aktien lagen mit 1,2 Prozent im Minus. Eine Gegenklage der EU steht ohnehin noch aus.

Mit einem Minus von 3,1 Prozent zählten die Aktien von General Electric (GE) zu den Verlierern angesichts eines Investorentags, den das Urgestein der US-Industrie zu seiner Gesundheitssparte abhielt. Analyst Stephen Tusa von JPMorgan zeigte sich enttäuscht von den Prognosen von GE für diesen Geschäftsbereich, die unter den niedrigsten Markterwartungen liegen./bek/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0219 2019-12-03/16:27

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