ROUNDUP/Eurofighter oder F18: Airbus-Betriebsrat bangt um Arbeitsplätze
18.12.2019 | 17:27
Der Betriebsrat der Airbus
Der Flugzeugbauer Airbus verhandelt mit dem Betriebsrat seiner
Rüstungs- und Raumfahrtsparte über ein hartes Sparpaket, weil das
Auftragsbuch seit drei Jahren schrumpft. Die Bundesregierung - mit
Abstand wichtigster Kunde im Rüstungsgeschäft von Airbus - hat
Aufträge verschoben und prüft nun, ob sie die alten
Tornado-Kampfflieger durch 90 Eurofighter oder durch
F18-Kampfflugzeuge von Boeing
Die Debatte über den Kauf des US-Fliegers F18 komme aus der Bundesluftwaffe und der CDU/CSU, sagte der Ingolstädter IG-Metall-Chef Bernhard Stiedl am Mittwoch der dpa. Aber die F18 gefährde die Arbeitsplätze in Manching und darüber hinaus auch den Bau des von Deutschland und Frankreich gemeinsam geplanten Eurofighter-Nachfolger FCAS, weil Ingenieurskompetenzen in Deutschland wegbrechen würden. Auch beim Airbus-Hubschrauberbauer Eurocopter wanderten Ingenieursleistungen von Donauwörth nach Frankreich. Eine deutsche Entscheidung für den US-Flieger wäre "Wasser auf die Mühlen der Franzosen", warnte der Gewerkschafter.
Airbus Defence und Space beschäftigt in Manching bei Ingolstadt 5000 Mitarbeiter, in Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee und Bremen je 2000 Mitarbeiter und weitere 23 000 in Frankreich, Spanien und England.
Betriebsratschef Pretzl sagte, mit einer Entscheidung für die F18 würde auch FCAS nicht gebaut werden, und dann sei der Standort Manching obsolet: "Wir wären dann nur noch eine Wartungsbude." Die Bundesregierung müsse jetzt die richtigen Entscheidungen für das deutsch-französische Projekt und für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie treffen. "Keine Regierung in keinem anderen Land der Erde würde ein fremdes Kampfflugzeug kaufen, wenn es ein eigenes hat."/rol/DP/nas
ISIN NL0000235190 US0970231058
AXC0267 2019-12-18/17:27
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