Geleakter Entwurf der EU-Kommission würde Genmanipulation durch die Hintertür ermöglichen

Wien/Brüssel (OTS) - EU-Parlamentarierin Sarah Wiener steht möglichen Plänen der EU-Kommission, die bestehenden Gentechnik-Schutzstandards aufzuweichen, ablehnend gegenüber. "Dieser geleakte Entwurf der Kommission würde den Willen der Mehrheit der Europäerinnen und Europäer mit Füßen treten", kritisiert Wiener. Dass so ein Entwurf überhaupt existiert, der Genmanipulation erneut durch eine Hintertür ermöglichen könnte, zeige erneut die Macht der Agrar- und Saatgutlobby. "Die Lobbyarbeit innerhalb der Europäischen Union von einigen wenigen, global agierenden Agrargroßkonzernen und Saatgutproduzenten ist andauernd und intransparent", so Wiener.

In einem geleakten Entwurf im Rahmen der neuen "Farm to Fork"-Strategie der nächsten EU-Kommission findet sich der Punkt "Entwicklung eines neuen zweckmäßigen Rahmens für neue Gentechniken (Gesetzesinitiative)". Greenpeace Österreich veröffentlichte diese Information am Montag und warnte, dass dadurch Kontrollen und Kennzeichnung bei neuartigen gentechnischen Veränderungen wegfallen könnten. "Die Menschen haben ein Recht darauf, weiterhin zu erfahren, ob gentechnisch manipulierte Lebensmittel auf ihren Tellern landen", fordert Wiener.

Wiener wird sich mit ganzer Kraft und in Kooperation mit NGOs und Zivilgesellschaft gegen dieses Ansinnen einsetzen. "Wer geldgetrieben die Schöpfung manipuliert, sollte in Demut verstehen: Niemand ist effizienter und zukunftsträchtiger als die Natur selbst."