Sichere Anlagen sind nach wie vor so nachgefragt, dass im Endeffekt Anleger bereit sind für die Wertaufbewahrung zu bezahlen. Sei es direkt über Strafzinsen oder indirekt mit einer negativen realen Rendite, also der Rendite abzüglich der Inflation.

Gerade bei Staatsanleihen guter Emittenten, wie zum Beispiel des mit Höchstwertung AAA bewerteten Deutschland, zeigt sich, dass jede kleine Erholung im Zinsgefüge für Käufe institutioneller Anleger genutzt wird. So wurden 10-jährige deutsche Staatsanleihen massiv erworben, als diese fast die Nulllinie erreichten und mit minus 0,09 Prozent rentierten.

Dieser Mangel an sicheren Anlagen wird wohl noch länger Bestand haben. Dies ist auch der demographischen Entwicklung in den Industrieländern geschuldet. Von den 83 Millionen Deutschen sind mittlerweile 24 Millionen über 60 Jahre alt, knapp 30 Prozent. Da sich hier Fehler in der Geldanlage nur noch schwerlich durch zukünftiges Arbeitseinkommen ausgleichen lässt, ist es richtig konservative Anlagen zu berücksichtigen. Leider erhöht die zunehmende Nachfrage hiernach die Preise und die Renditen sinken.

Wo gibt es daher noch konservative Anlagen abseits der ausgetretenen Pfade?

Im Bereich der Unternehmensanleihen gibt es auch bei Laufzeiten unter fünf Jahren noch gute Bonitäten mit Renditen von bis zu 2,5 Prozent.

Oft lohnt es auch außerhalb des Euroraumes zu investieren. Der Euro tendiert durch das Verhalten der Europäischen Zentralbank dazu, tendenziell eine weiche Währung zu werden, die gegenüber anderen Währungen perspektivisch an Wert verliert. Daher bietet die Diversifikation in andere Währungsräume, wie zum Beispiel Kanada oder Norwegen eine doppelte Chance. Erstens liegt die Verzinsung dort auf einer ansprechenden Höhe. Zusätzlich ist für Euro-Anleger eher mit Aufwertungen im Devisenbereich zu rechnen.

Gold hat in den vergangenen 10 Jahren auf US-Dollarbasis kaum einen Mehrwert für Anleger gebracht. Umso sinnvoller kann ein Goldbestand in der aktuellen Marktphase sein. Gewisse Inflationsrisiken in Kombination mit politischen Herausforderungen in einigen Teilen der Welt, sollte Gold Auftrieb geben. Zumindest bietet es eine gute Versicherung für ein Portfolio.

Auch im Aktienbereich gibt es noch konservative Anlagen mit Renditepotenzial.

2020 hat gezeigt, dass die Dividende nicht der neue Zins ist, als zahlreiche Aktiengesellschaften, zum Beispiel im Bankbereich die Dividende auf Anraten der Aufsichtsbehörden auf Null kürzen mussten. Aber konservative Aktien mit belastbaren Geschäftsmodellen können Anlegern helfen einen stabilen Werterhalt mit Renditepotential zu verknüpfen. Passende Unternehmen können zum Beispiel die vielgescholtene Deutsche Telekom sein, die es nun geschafft hat in den USA eine verlässliche Säule zu etablieren. In Verbindung mit dem stabilen Deutschlandgeschäft und den bei Pensionskassen ob der kontinuierlichen Erträge gefragten Funktürme, bietet die Aktie eine solide Chance-Risiko-Perspektive und kann für konservative Anleger ein möglicher Portfoliobaustein sein.

Insgesamt ist es für Anleger und Anlegerinnen unerlässlich am Kapitalmarkt tätig zu werden und ein Depot zu eröffnen oder zu unterhalten. Denn hier können noch sinnvolle konservative Portfoliobausteine dergestalt kombiniert werden, dass Anleger gut und sorgenfrei auch im Alter gut schlafen können.

Eine ertragsorientierte Sicherheit, die bei klassischen Bankprodukten oder Versicherungsprodukten, aber auch in weiten Teilen des Immobilienbereichs kaum noch zu erreichen ist. 

Aus dem Börse Express-PDF vom 24. November - hier zum kostenlosen Download

Sie möchten ein kostenloses, unverbindliches Probeabo? Einfach hier mailen.

 

 Screen 24112021