Siemens-Chef rechtfertigt Angebot an Neubauer: 'Das war kein PR-Gag'
26.01.2020 | 14:45
Siemens
Hintergrund ist ein geplantes Bergbau-Projekt des indischen Industriekonzerns Adani. Umwelt- und Klimaschützer - darunter die Fridays-for-Future-Bewegung - protestieren vehement gegen eine Siemens-Zulieferung für das riesige Kohlebergwerk, das in Australien entstehen soll. Kaeser hatte mit Neubauer über das Projekt gesprochen, sie fordert einen Ausstieg des Münchner Unternehmens.
Kaeser sagte der Zeitung, schon vor längerem habe sich abgezeichnet, dass das Projekt seinem Konzern Schwierigkeiten bereiten dürfte. "Am 10. Dezember haben wir den Vertrag in Australien unterzeichnet, tags drauf wurde das vor Ort durch Adani bekannt gegeben, und direkt danach ging es los mit den Protestmails an mich. Hunderte, Tausende. Ich habe sofort gespürt: Wir haben ein Problem." Dabei habe der Auftrag vergleichsweise geringe wirtschaftliche Bedeutung für Siemens. "Das Projekt hat ein Auftragsvolumen von 18 Millionen, Siemens macht etwa 50 Millionen Geschäft pro Stunde, das sind die Größenverhältnisse", sagte Kaeser.
Den Auftrag nachträglich zu kündigen sei unmöglich gewesen: "Wir haben einen rechtsgültigen Vertrag, der bei einseitiger und willkürlicher Kündigung ohne wichtigen Grund eine unbeschränkte Haftung vorsieht. Mit diesen Realitäten muss man umgehen. Da hilft es auch nichts, wenn uns Klimaaktivisten drohen."/mk/DP/edh
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