IBM (WKN: 851399) hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 um 1 % auf 17,7 Mrd. US-Dollar gesteigert – der erste Zuwachs nach vier Quartalen mit Rückgängen in Folge. Besonders positiv: Die Umsätze im lukrativen Cloud-Geschäft legten um 21 % auf 6,5 Mrd. US-Dollar zu. Und dennoch fiel der Gewinn um 19 % auf 1 Mrd. US-Dollar.

Seit der Meldung gewann die Aktie rund 6,3 % und notiert aktuell bei 143,13 US-Dollar (Stand: 26. April 2021). Wie viel Mehrwert kann IBM für uns Anleger noch generieren?

Ein Spin-off lockt

Der im Jahr 1911 gegründete Konzern will sein IT-Infrastrukturgeschäft abspalten und in eine neue börsennotierte Firma mit dem Namen Kyndryl überführen. Die „alte“ IBM soll sich dann stärker auf seine Cloud-Anwendungen konzentrieren.

Verläuft alles nach den Plänen von IBM, könnte Kyndryl bereits Ende dieses Jahres mit rund 90.000 Mitarbeitern und 4.600 Kunden im Bereich Outsourcing abgespalten werden. CEO von Kyndryl wird der ehemalige IBM-Finanzchef Martin Schroeter.

Mit der Abspaltung wird das Produktportfolio geschärft. IBM konzentriert sich auf künstliche Intelligenz sowie Quantencomputer. Kyndryl übernimmt das lukrative Geschäft der IT-Infrastruktur mit vielen Kunden und verlässlichen, regelmäßigen Einnahmen.

IBM träumt von weiterem Wachstum

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Die forschende Konkurrenz im Silicon Valley ist groß und prominent besetzt. Auch IBM investiert viel in diesen Zukunftsbereich und strebt die technologische Marktführerschaft an.

Noch in diesem Jahr soll der IBM-Quantenprozessor „Eagle“ auf den Markt kommen, der 127 Quantenbits liefert und Algorithmen parallel verarbeiten kann. Bis zum Jahr 2023 sollen Quantencomputer von IBM sogar 1.000 Quantenbits liefern können.

Aus meiner Sicht hat „Mr. Market“ das Potenzial der IBM-Entwicklungen auf diesem Gebiet noch nicht wirklich erkannt. Sicherlich sind die zu erwartenden Umsätze und Gewinnen aus diesem Segment noch ungewiss. Dennoch ist es meines Erachtens unberechtigt, IBM pauschal als behäbigen Technologiegiganten aus dem letzten Jahrhundert abzustrafen. Das Innovationspotenzial des Konzerns ist nicht so gering, wie es derzeit am Kapitalmarkt gehandelt wird.

Blockchain abseits von Kryptowährungen

Die Blockchain-Technologie bringt jeder zuerst mit dem Thema Bitcoin in Verbindung. Dies ist aber nur eine winzige Facette. Die Technologie selbst ist sehr vielseitig einsetzbar. Dies macht
sie zu einem sehr spannenden Wachstumsfeld für IBM.

Ein aktuelles Beispiel, bei der die Technologie von IBM eingesetzt wird, verdeutlicht dies: Gemeinsam mit Maersk (WKN; 861929), der weltweit größten Containerschiffsreederei, wird mithilfe der Blockchain-Technologie der Welthandel vereinfacht. Die Blockchain-Technologie erleichtert insbesondere die Handelsdokumentation.

Das Joint Venture mit dem Namen „TradeLens“ verzeichnet bereits über 94 neue Partner. Dazu gehören mehr als 20 Hafen- und Terminal-Betreiber weltweit sowie die Zollbehörden der Niederlande, Saudi-Arabiens, Singapurs, Australiens und Perus.

Die IBM-Aktie bietet eine interessante Einstiegschance

Wir Foolishen Investoren dürfen jetzt natürlich auch nicht zu euphorisch werden. Die Wachstumsfantasien im Bereich Quantencomputer sind berechtigt, sollten aber nicht der einzige Grund für ein Investment sein.

Verlockend ist, dass die IBM-Aktie, trotz der guten Zahlen aus dem ersten Quartal 2021, am Markt weiterhin wie ein strauchelnder Riese behandelt wird. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beläuft sich auf 1,7, das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 24 und das Kurs-Cashflow-Verhältnis auf 6,9.

Die IBM-Aktie ist etwas für Geduldige

Die vermeintlich „künstliche Intelligenz“ von „Mr. Market“ ignoriert IBM konsequent. Aus meiner Sicht hat die Aktie jedoch noch Luft nach oben. Für langfristig orientierte Investoren könnte auch die Abspaltung von Kyndryl eine vielversprechende Chance sein. Anfang 2022 sollen die IBM-Aktionäre an der neuen verkleinerten IBM und zusätzlich an Kyndryl beteiligt werden.

Ich gehe davon aus, dass in einem Jahr die Summe der beiden IBM-Teile werthaltiger sein wird als das heute bestehende Großkonglomerat.

Nach dem Spin-off wird es sicherlich zu höheren Schwankungen kommen, aber wir Fools sollten geduldig sein. Im Hinterkopf behalten wir die guten Aussichten auf dem Feld der Quantencomputer.

Und der IT-Konzern ist zudem ein sehr stabiler Dividendenzahler. Bezogen auf die letzte Quartalsausschüttung in Höhe von 1,63 US-Dollar je Aktie versüßt uns das Unternehmen die Wartezeit mit einer jährlichen Dividendenrendite von 4,6 %.

Der Artikel Sind die Blockchain und Quantencomputer die Rettung für die IBM-Aktie? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt Aktien von IBM. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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