MADRID (dpa-AFX) - In Spanien ist die Inflation zu Jahresbeginn überraschend gestiegen. Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) erhöhten sich im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent, wie das Statistikamt INE am Montag in Madrid mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 5,5 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 4,8 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich ermäßigte sich das Preisniveau zwar etwas, allerdings deutlich weniger als erwartet.

INE begründete die Entwicklung vor allem mit höheren Kraftstoffpreisen. Außerdem seien die Preise für Bekleidung und Schuhe zwar gefallen, allerdings weniger stark als ein Jahr zuvor. Hinzu kommen statistische Umstellungen in der Berechnung der Inflationsrate, die erstmalig im Januar wirksam wurden. Dies dürfte den Analysten die Prognose der tatsächlichen Entwicklung erschwert haben.

Ungeachtet dessen ist die steigende Inflation in der viertgrößten Euro-Volkswirtschaft keine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB), die sich bereits mit höheren Zinsen gegen die Teuerung stemmt. An diesem Donnerstag steht die nächste Zinsentscheidung an. Es wird mit einer abermaligen Straffung der Geldpolitik gerechnet./bgf/mis

AXC0104 2023-01-30/09:33

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