Der Vorstand von Osram hat sich bisher grundsätzlich offen für das Übernahmeangebot des steirischen Chip-Herstellers ams geäußert. Es laufen Gespräche. Am wichtigen Osram-Standort Regensburg hat sich am Mittwoch Stephan Deichsel, Leiter der IG-Metall-Vertrauensleute bei Osram OS in Regensburg, zu Wort gemeldet. Das aktuelle Bietergefecht werde mit Sorge verfolgt.

Auf den ersten Blick wirkt laut Deichsel der österreichische Halbleiterkonzern ams nach einer guten Lösung. "Schließlich bekennen sie sich zum Fertigungsstandort Deutschland und haben angekündigt, Osram OS in Regensburg deutlich zu stärken", sagte Deichsel nach Angaben der "Mittelbayerischen Zeitung", fügte jedoch hinzu: "Doch wird das dann auf Kosten der Beschäftigten an anderen Standorten, in anderen Bereichen gehen? Regenburg fokussieren, alle anderen dafür abspalten und verkaufen? Ist die Finanzierung einer Übernahme gesichert? ams ist deutlich kleiner als Osram, geraten beide Unternehmen nach einer Übernahme in eine Schieflage?" Als Beispiel nannte Deichsel der Zeitung zufolge die gescheiterte Übernahme von Continental durch Schäffler.

Für den deutschen Lichttechnikkonzern Osram liegt seit längerem ein Übernahmeangebot der US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle vor, die Annahmefrist für die Aktionäre endet am 5. September. Weil ams nach bisherigen eigenen Angaben sein Gegenangebot noch innerhalb dieser Frist starten will und die deutsche Bafin 15 Werktage lang prüfen kann, wollten die Steirer ihr Angebot der Behörde möglichst bis morgen, Donnerstag, vorlegen.

IG-Metall-Mann Deichsel: "Ein Dämpfer für Bain Capital und Carlyle, ein deutlich nachgebessertes Angebot von ams - unsere Kollegen verfolgen dieses Finanzmarkt-Schauspiel voll Sorge", schrieb der Arbeitnehmervertreter. "Werden es die amerikanischen Investoren mit der Gefahr, dass sie sich als Heuschrecke entpuppen? Oder doch lieber die Halbleiterhersteller aus Österreich, die Teile von Osram stärken, den Rest aber kompromisslos abstoßen?"

rf

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