Starke Umsätze, aber milliardenschwere Verluste

Take-Two Interactive steht vor einem Dilemma: Während die Umsätze im vierten Quartal 2024 die Erwartungen übertrafen, offenbarten die Zahlen gleichzeitig massive Verluste. Der Videospielpublisher präsentierte damit ein zwiespältiges Bild, das Analysten und Investoren gleichermaßen aufhorchen lässt.

Umsatzstärke trifft auf Profitabilitätsprobleme

Die Top-Line des Unternehmens konnte durchaus überzeugen. Mit einem Nettoumsatz von knapp 1,4 Milliarden US-Dollar für das am 31. März 2024 endende Quartal übertraf Take-Two sogar die eigene Prognose. Auch die Net-Bookings lagen mit 1,35 Milliarden Dollar am oberen Ende der Erwartungen – ein klares Signal für anhaltende Nachfrage, insbesondere im digitalen Bereich, der den Löwenanteil des Umsatzes ausmachte.

Doch die Bilanz erzählt eine andere Geschichte: Eine massive Goodwill-Abschreibung trieb das Unternehmen in die roten Zahlen. Der GAAP-Nettverlust belief sich auf satte 2,9 Milliarden Dollar – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Verlust von 610,3 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Pro Aktie entspricht das einem Verlust von 17,02 Dollar, weit unter den Erwartungen. Auch die wiederkehrenden Ausgaben der Spieler, ein wichtiger Indikator für In-Game-Käufe und DLCs, gingen um 2% im Jahresvergleich zurück, machten aber immerhin 78% der jährlichen Net-Bookings aus.

Analysten zwischen Skepsis und Langfristoptimismus

Die Märkte hatten mehrere Tage Zeit, diese gemischten Ergebnisse zu verdauen. Inzwischen haben Analysten ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 angepasst: Während die Umsatzprognosen gesenkt wurden, stiegen die Verlustschätzungen pro Aktie – ein klares Echo auf die im Bericht aufgeworfenen Profitabilitätsbedenken.

Die aktuelle Stimmung unter Investoren spiegelt diese Zerrissenheit wider. Einerseits die positiven Umsatzzahlen, andererseits die milliardenschweren Verluste durch Sondereffekte. Die Frage bleibt: Kann Take-Two diese Widersprühe auflösen und langfristig wieder auf Kurs kommen?