Bei der Addiko Bank AG, die aus den früheren Hypo-Alpe-Adria-Südosteuropabanken hervorgegangen ist, gibt es unter den Aktionären ein Tauziehen um die Kontrolle. Grund ist der Ausstieg des US-Finanzinvestor Advent (Al Lake). Übermorgen, Freitag, gibt es nun eine außerordentliche Hauptversammlung, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Einberufen wurde die ao. HV demnach von der in der Schweiz ansässigen Investmentgesellschaft DDM Invest des schwedischen Investors Erik Fällström. DDM hält seit heuer 9,9 Prozent an der Addiko und hat seit Februar auch eine Option auf weitere 10,1 Prozent, also auch auf den aktuellen Anteil von AI Lake. Nach der behördlichen Genehmigung wird DDM mit 20 Prozent der größte Aktionär.

Nun will DDM den Einfluss erhöhen - auf Strategie und Management. Das soll durch zwei neue Aufsichtsratsmitglieder abgesichert werden. "Der Aktionär (Advent/Al Lake, Anm.), der die derzeitigen Vorstandsmitglieder ernannt hat, hat sich verabschiedet und die neuen Aktionäre hatten noch keine Chance über die Zusammensetzung des Vorstands abzustimmen ", schrieb DDM in einem Brief an die Stakeholder aus dem Bloomberg zitiert. "Einem solchen Board fehlt die demokratische Legitimität basierend auf der aktuellen Aktionärsbasis, die es repräsentierten sollte (...)."

DDM dürfte sich an der negativen Aktienkurs-Entwicklung und einer schleppenden Umsetzung von Einsparungsplänen stören. Zuletzt kam es zu zahlreichen Spitzenpersonalrochaden bei den früheren Hypo-Balkanbanken. Die Addiko ist das erste Bankinvestment von DDM.

Die DDM-Kandidaten für den Aufsichtsrat sind die Juristin mit Wirtschaftsexpertise Monika Wildner und der Banker Andreas Tuczka, geht von der Addiko-Homepage hervor. Vom Board selbst nominiert ist Banken-Abwicklungsprofi Michael Mendel. Ein kleinerer Aktionär hat noch dazu Ex-FMA-Mann Kurt Pribil vorgeschlagen.

Neben der DDM sind die großen Aktionäre der Addiko die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die 8,4 Prozent hält, Wellington Management (7,2 Prozent), MW Funds (5 Prozent) und Brandes Investments (4,3 Prozent). Dazu kommen mehrere österreichische Shareholder die unter 4 Prozent halten.

phs/bel

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       http://de.ebrd.com/

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