Der Chef des Softwareanbieters Teamviewer
erwartet für die deutsche Wirtschaft einen
Digitalisierungsschub. Es gebe derzeit schon eine ganze Reihe sehr
spannender Start-Ups im Softwarebereich, die schon eine gewisse
Größe bekommen hätten, sagte Vorstandschef Oliver Steil am
Dienstagabend in Frankfurt vor Journalisten. Die traditionell starke
deutsche Industrielandschaft stehe vor einem Wandel. "Ich glaube, es
wird sich jetzt ändern, weil wir in vielen dieser großen
Industrieunternehmen sehen, dass (...) Software Name of the Game
ist." Viele Universitäten bildeten in dieser Richtung aus. "Und
deshalb wird sich da was verschieben." Covid, Umweltdebatte und
E-Mobilität seien "Weckrufe", die gehört worden seien.
Kürzlich hatte der noch vergleichsweise junge MDax
-Konzern seinen ersten Zukauf mit der Bremer Firma
Ubimax getätigt, die Spezialist im Bereich "Augmented Reality" (zu
deutsch etwa: Erweiterte Realität) ist. Monteure, Servicetechniker
und Facharbeiter sollen sich so mit Teamviewer-Software etwa Bau-
und Schaltpläne für Maschinen in der Industrie auf Handy und
Datenbrillen schicken lassen können. Generell will Teamviewer mit
der Vernetzung von Geräten (IoT) und Augmented Reality neue
Wachstumsfelder für sich erschließen.
"Ob wir jetzt weitere Transaktionen machen, will ich mal nicht
ausschließen", sagte Steil. Für das Wachstum in neuen
Anwendungsbereichen müsste sich Teamviewer ansonsten Kompetenz
langwierig selbst erarbeiten. Logischerweise seien interessante
Gebiete für Zukäufe dann "Felder, die nicht der klassische
IT-Support sind." Für ein Unternehmen der Größe von Teamviewer mache
es daher auch Sinn, "eine gute Portion Cash auf der Bilanz zu
haben."/men/ssc/stk
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AXC0163 2020-09-16/12:19
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