Technologie: Strukturelle Trends sind intakt (René Kerkhoff)
Lange genossen Technologiewerte ein besonderes Umfeld: Bei äußerst niedrigen Zinsen ließ sich Wachstum leicht finanzieren, Wachstum rangierte vor Profitabilität, und Corona beschleunigte die Digitalisierung ganzer Sektoren und Lebensbereiche. In dieser Konstellation waren sie die Lieblinge der Investoren. Doch seit Anfang 2022 hat sich das geändert. Die strukturellen Treiber, vor allem die Digitalisierung, sind nicht verschwunden, aber der monetäre Rückenwind hat sich durch die Zinswende in Gegenwind verwandelt: Wachstum zu finanzieren kostet jetzt mehr. Außerdem bestehen geopolitische Risiken. In dieser Situation geht vielen Investoren Profitabilität vor Wachstum. Der Markt passt sich aktuell an dieses neue Umfeld an. Der Nasdaq 100, der die Entwicklung der 100 größten US-Technologieunternehmen spiegelt, hat seit Jahresanfang gut 31 Prozent verloren, der S&P 500, der Aktienindex der 500 größten US-Unternehmen, dagegen „nur“ 21 Prozent.








