Der spanische Telekommunikationsriese bewegt sich in einem Spannungsfeld aus Führungswechsel, regulatorischen Hindernissen in Argentinien und überraschender Kursstabilität.


Die Telefónica-Aktie schloss am vergangenen Freitag mit 4,31 Euro und liegt damit 7,35% über dem Jahresanfangswert. Der spanische Telekommunikationskonzern sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die sowohl die Unternehmensführung als auch internationale Geschäftsaktivitäten betreffen. Besonders bemerkenswert ist der Abstand zum 52-Wochen-Tief von 3,77 Euro, den die Aktie mittlerweile auf über 14% ausbauen konnte.

Im Januar 2025 kam es zu einem überraschenden Führungswechsel bei Telefónica. Der langjährige CEO José María Álvarez-Pallete wurde durch Marc Murtra ersetzt, der zuvor als Vorsitzender des spanischen Rüstungsunternehmens Indra tätig war. Diese Personalentscheidung erfolgte auf Initiative der staatlichen Beteiligungsgesellschaft SEPI, die einen Anteil von 10% an Telefónica hält. Die Umstände dieser Neubesetzung haben in Finanzkreisen Bedenken hinsichtlich einer verstärkten politischen Einflussnahme auf die strategische Ausrichtung des Telekomkonzerns ausgelöst.

Rückschlag bei Argentinien-Geschäft

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Weitere Komplikationen ergeben sich bei den internationalen Geschäftsaktivitäten des Konzerns. Die geplante Übernahme der Telefónica-Tochtergesellschaft durch Telecom Argentina wurde im März 2025 durch einen Erlass der argentinischen Präsidentschaft vorläufig ausgesetzt. Als Begründung führten die Regulierungsbehörden wettbewerbsrechtliche Bedenken an: Die Fusion würde zu einer erheblichen Marktkonzentration führen und Telecom Argentina einen Marktanteil von 61% im Mobilfunksektor sowie bis zu 80% in bestimmten Segmenten des Festnetz-Internets verschaffen.

Diese behördliche Intervention stellt für Telefónica eine ernsthafte Hürde bei der Umsetzung seiner Lateinamerika-Strategie dar. Die Entscheidung ist besonders bedeutsam, da der RSI-Wert der Aktie derzeit bei 77,4 liegt, was auf eine mögliche Überkauftheit des Papiers hindeutet – ein Indikator, der angesichts der operativen Herausforderungen besondere Aufmerksamkeit verdient.

Zwiespältige Marktposition

Trotz der genannten Schwierigkeiten zeigt die Telefónica-Aktie eine bemerkenswerte Stabilität. Mit einem Kurs von 4,31 Euro liegt das Papier über 4% oberhalb des 50-Tage-Durchschnitts von 4,14 Euro und etwa 3,6% über dem 200-Tage-Durchschnitt. Diese relative Stärke zeigt sich auch in der Jahresperformance mit einem Plus von 6,66% im 12-Monats-Vergleich.

Die aktuelle Marktposition von Telefónica wird maßgeblich davon abhängen, wie das Unternehmen mit den Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen politischer Einflussnahme und internationaler Geschäftsentwicklung umgeht. Insbesondere die Klärung der Situation in Argentinien und die zukünftige strategische Ausrichtung unter der neuen Führung werden entscheidend für die weitere Entwicklung des spanischen Telekommunikationskonzerns sein.

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