BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Spannungen mit Russland und China wirbt der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, für eine Erneuerung der Allianz zwischen Europäischer Union und den USA. "Wir müssen raus aus dem transatlantischen Schlafwagenmodus - und einen ersten Schritt gehen hin zu einer kraftvollen Vertiefung der Allianz auf Augenhöhe zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten", schrieb der CDU-Politiker in einem am Freitag vom Nachrichtenportal t-online veröffentlichten Gastbeitrag. "Nur so wird der Westen die Herausforderungen China und Russland meistern." Dazu sollten die Europäer die erste Auslandsreise von US-Präsident Joe Biden in seinem Amt nutzen.

Biden ist seit Mittwochabend in Großbritannien, wo er ab diesen Freitag am Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen teilnimmt. Am Montag nimmt Biden am Nato-Gipfel in Brüssel teil, wo am Tag darauf ein Spitzentreffen mit EU-Vertretern auf dem Programm steht. Am Mittwoch kommender Woche ist dann ein mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen Bidens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf angesetzt, bevor der US-Präsident nach Washington zurückkehrt.

Beyer schrieb weiter, nötig sei eine "Allianz der Stärke, ein Neuer Westen". Die westlichen Demokratien stünden unter Druck. Im Innern kämpften populistische und nationalistische Kräfte gegen "unsere weltoffenen Werte". Und von außen strömten die Herausforderungen nur so auf den Westen ein: zwei mächtige Systemrivalen China und Russland, Pandemie und Migration, Terrorismus und gescheiterte Staaten in der Nähe Europas, vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika. "Zusammen sind Europa und Nordamerika sehr stark", schrieb Beyer. "Wenn wir in den nächsten Jahren diesen Vorteil nicht ausspielen, werden wir das ökonomisch, ökologisch und sicherheitspolitisch bitter bereuen."/hme/DP/zb

AXC0035 2021-06-11/05:42

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