Trumps Wirtschaftsagenda und Kryptowährungen: Eine Prognose für die zweite Amtszeit
31.01.2025 | 14:25
Nach anfänglicher Skepsis hat sich der 47. Präsident Donald J. Trump bereits in der vergangenen Amtszeit zu Kryptowährungen bekannt. Jetzt scheint er ernst zu machen: Nach Amtseinführung haben er und seine Ehefrau Melania eigene Coins veröffentlicht, die in kürzester Zeit tägliche Handelsvolumen von 4,16 Milliarden USD bzw. 864,50 Mio. USD erreichten (Stand: 26.01.2025).
Wie könnte sich Trumps Wirtschaftspolitik – insbesondere seine Haltung zu digitalen Währungen – auf die Kryptomärkte auswirken? Sollten Anleger jetzt beim Online Broker vermehrt in Kryptowährungen investieren oder weiterhin eine traditionelle Anlagestrategie verwenden?
(Abbildung: Binance)
Trumps neue Haltung zu Kryptowährungen
Donald Trump hat sich in der Vergangenheit sehr kritisch gegenüber Kryptowährungen geäußert, insbesondere gegenüber Bitcoin. Er bezeichnete die Währung als „Betrug gegenüber dem Dollar“ und sagte, dass er kein Interesse daran habe, selbst in Kryptowährungen zu investieren. Trump war auch der Meinung, dass Kryptowährungen potenziell eine Gefahr für das traditionelle Finanzsystem darstellen könnten.
In den späteren Jahren hat Donald Trumps jedoch eine deutliche Kehrtwende hingelegt, was vor allem durch den sogenannten Bitcoin Act und seine Beziehung zu Figuren wie Elon Musk und DOGE deutlich wird.
Erst kürzlich hat Donald Trump eine Executive Order unterzeichnet, in der er das Ziel verfolgt, die USA zur „Kryptowährungs-Hauptstadt des Planeten“ zu machen. Diese Order ist ein weiterer Schritt zur Förderung von Innovationen im Bereich der Kryptowährungen und Blockchain-Technologie.
Trump will, dass die USA die Führungsrolle bei der Entwicklung von Kryptowährungen und digitalen Finanzsystemen übernehmen, was auch durch die Schaffung eines Bitcoin-Reservesystems oder ähnlicher Mechanismen geschehen könnte.
(Abbildung: MarketWatch)
Zukunftsprognosen von Bitcoin und Co.
Die neue Haltung von Trump macht deutlich: Kryptowährungen werden einen höheren Stellenwert in den USA einnehmen. Experten gehen von einem Kursanstieg von rund 25 % alleine im Jahr 2025 aus.
Hans Selleslagh, Sprecher von Freedom24 für die DACH-Region, sagt hierzu Folgendes: „Trumps zweite Amtszeit wird sich wahrscheinlich positiv auf den Kryptowährungsmarkt auswirken. Der Markt befindet sich derzeit in einem Aufwärtstrend und könnte aufgrund des insgesamt günstigen Wirtschaftsklimas und des gestiegenen Interesses institutioneller Anleger kurzfristig weiter florieren. Krypto-Bullen warten gespannt darauf, dass Trump eine „strategische Bitcoin-Reserve“ anlegt. Nach dem sogenannten Bitcoin Act müssen die USA innerhalb von 20 Jahren 1 Million Bitcoins ansammeln, mit dem Ziel, etwa 5 % des Gesamtangebots zu besitzen. Die Industrie ist von der Idee begeistert. Unter der Annahme, dass ein begrenztes Angebot des Tokens den Preis in die Höhe treiben wird, könnte das Ansammeln einiger Bitcoins den USA dazu verhelfen, ihre wachsenden Schuldenprobleme in den kommenden Jahren auszugleichen. In Verbindung mit der enormen Nachfrage von ETF-Fonds könnte dies zu einem starken Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führen. Vor diesem Hintergrund gibt es unterschiedliche Erwartungen für den Preis von BTC, von 125.000 USD im Jahr 2025 bis zu 2,9 Millionen USD im Jahr 2050. Darüber hinaus hat Trump seine eigene Münze, den World Liberty Financial, auf den Markt gebracht, was darauf hindeutet, dass es der Präsident mit der Kryptowährung sehr ernst meint. Es wird erwartet, dass die Trump-Regierung in verschiedenen Sektoren Deregulierungsmaßnahmen ergreift, die sich auch auf Kryptowährungen erstrecken könnten. Ein solches Regulierungsumfeld könnte die Innovationen und Investitionen in Blockchain-Technologie und digitale Währungen weiter voranbringen.“
Weitere Ereignisse, die für einen Bullenmarkt sprechen
Sowohl Elon Musks Pläne, Dogecoin zu unterstützen als auch die mögliche Bitcoin-Reserve der USA würden die Akzeptanz von Kryptowährungen als legitimen Wertspeicher fördern.
Elon Musk möchte DOGE zum Mars bringen
In einer seiner letzten Reden bekräftigte Elon Musk: „We will take DOGE to Mars“. Dies ist nicht nur ein humorvoller Hinweis auf Dogecoin, sondern auch eine Anspielung auf die Regierungseinheit DOGE, die Ineffizienzen im amerikanischen Staat abbauen soll, und natürlich auf die ehrgeizigen Pläne von SpaceX, Menschen zum Mars zu bringen.
Wie bereits in der Vergangenheit nutzt Musk auch hier die Bekanntheit und das Meme-Potenzial von Dogecoin, um gleichzeitig sowohl die Krypto-Community als auch die politischen und Raumfahrt-Initiativen, in die er involviert ist, zu verbinden.
Diese Aussagen haben bereits in der Vergangenheit zu einer Marktreaktion geführt, die den Dogecoin immer weiter von einem Memecoin zu einem akzeptierten Zahlungsmittel gebracht haben.
(Abbildung: Google Finance)
Die kommende Bitcoin-Reserve der USA
Zum bestehenden Zeitpunkt gibt es keine konkreten Pläne für eine amerikanische Bitcoin-Reserve. Der derzeit konkreteste Vorschlag für eine Bitcoin-Reserve, der in Washington kursiert, stammt von der kryptofreundlichen republikanischen Senatorin Cynthia Lummis.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass das Finanzministerium ein Programm zum Kauf von jährlich 200.000 Bitcoins über fünf Jahre hinweg auflegt, bis der Vorrat eine Million Token erreicht. Dies würde etwa 5 % des gesamten weltweiten Bitcoin-Angebots von rund 21 Millionen entsprechen, was den Preis selbstverständlich weiter in die Höhe treiben würde.
Fazit: Neue Chancen für Krypto-Anleger
Die Ereignisse machen deutlich: Kryptowährungen nehmen weiter an Fahrt auf. Dementsprechend lohnt es sich selbst für traditionelle Anleger, über den Tellerrand zu schauen und ihr Portfolio mit Kryptowährungen anzureichern. Wer weiterhin ein diversifiziertes Portfolio hat, kann mit Kryptowährungen die Rentabilität weiter steigern, ohne das Risiko maßgeblich zu erhöhen.