TUI (WKN: TUAG00)-Aktien sind im Zuge der letztjährigen Krise stark eingebrochen. Der Luftfahrt- und Reisesektor wurde infolge der Reiseeinschränkungen schwer getroffen. So musste TUI, ähnlich wie die Lufthansa (WKN: 823212), Staatshilfen in Anspruch nehmen, um das eigene Überleben zu sichern.

TUI verzeichnet zunehmend mehr Buchungen

Doch seit dem Tiefpunkt im letzten Jahr (2020) verbessert sich die Lage am Reisemarkt. In den vergangenen Monaten gewinnt er sogar immer mehr an Dynamik. So zählte TUI in den Monaten Juli und August 2021 über 2,6 Mio. Kunden, während es im Gesamtprogramm Sommer 2021 insgesamt 5,2 Mio. Buchungen sind. Innerhalb Europas ist das Reisen wieder ohne starke Einschränkungen möglich. Nur der internationale Markt wirft TUI noch zurück. Doch auch hier öffnen langsam immer mehr Länder langsam wieder ihre Türen. TUI rechnet deshalb bis Sommer 2022 mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau.

Für den Konzern sind die steigenden Reisepreise vorteilhaft. Derzeit notieren sie für das Winterprogramm 2021/2022 etwa 14 % über dem Niveau vom Winter 2018/2019. Somit genügen weniger Buchungen, um das Ergebnis auf das Vorkrisenniveau zurückzuführen. Aktuell liegen sie für das Winterprogramm 2021/2022 bei 54 % des Vorkrisenniveaus. TUI plant mit Kapazitäten von 60 bis 80 % eines normalisierten Programms.

Für Sommer 2022 liegen die Buchungen mittlerweile schon 54 % und die Preise 15 % über den Bestellungen für den Sommer 2019 zum vergleichbaren Zeitpunkt. Hier könnte sich also ein Nachholeffekt und somit auch ein deutlich besseres Ergebnis ankündigen. Die Wahrscheinlichkeit für einen virusbedingten Rückschlag ist aufgrund der Impfstoffe und bald wahrscheinlich Medikamenten gering. Nur eine weitere Wirtschaftskrise könnte TUI zurückwerfen. Doch solange der Arbeitsmarkt intakt bleibt, werden die meisten Menschen auch wieder mehr Geld für den Urlaub ausgeben.

Im dritten Geschäftsquartal 2021 wies TUI noch einen Verlust von -939,8 Mio. Euro aus. Das Ergebnis zeigt, dass der Konzern möglichst eine Kapazitätsauslastung benötigt, um Gewinne zu erzielen. Wahrscheinlich wird dies erst 2022 wieder der Fall sein. Ein positives Ergebnis ist für die Aktie eine Voraussetzung für deutlich höhere Kurse.

Kapitalerhöhung senkt Zinslast

TUI muss zudem seine Staatskredite zurückführen. Ein Schritt dahin ist die aktuell geplante Kapitalerhöhung in Höhe von 1,1 Mrd. Euro. Sie wird das Eigenkapital stärken sowie die Verschuldungs- und Zinslast reduzieren. Die eingeräumte KfW-Kreditlinie von 375 Mio. Euro wird zukünftig nicht mehr benötigt. Mit einer Ergebnisverbesserung könnten weitere Staatskredite zurückgeführt werden. Da es sich dabei allerdings um eine Milliardensumme handelt, könnte der Prozess länger dauern.

Fazit zu TUI

Das Schlimmste scheint für den Konzern und die TUI-Aktie also aktuell vorüber zu sein. Doch wahrscheinlich wird ihm auch zukünftig das Geldverdienen schwerfallen. So lag beispielsweise die durchschnittliche Nettogewinnmarge im Zeitraum 2011 bis 2019 bei nur 1,4 %.

Der Artikel TUI-Aktie: Ist das Schlimmste nun vorüber? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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