Möglicherweise hast du in den vergangenen Wochen und Monaten einen ähnlichen Artikel gelesen: Die über 80-Jährigen sind aktuell die größten Gewinner innerhalb der Vermögensentwicklung der Deutschen. Auch wenn Rente, Rentenlücke und Altersarmut in vielen Fällen drohen, existieren dennoch viele Menschen mit einem Alter über 80, die über große Nettovermögen verfügen.

Allein in den vergangenen fünf Jahren sei deren Nettovermögen hierbei um über 45 % gestiegen. Betrugen die Durchschnittswerte vor diesem Zeitraum noch knapp über 150.000 Euro, finden wir das durchschnittliche Nettovermögen aller, hm, bilanzieller Vermögenswerte dieser Altersgruppe inzwischen bei über 218.000 Euro. Eine durchaus spannende Entwicklung.

Dennoch machen selbst die meisten dieser Rentner einen folgenschweren Fehler bei ihrer Geldanlage, der trotz dieses gewaltigen Gesamtvermögens sogar Altersarmut bedeuten kann. Schauen wir daher im Folgenden einmal auf die Gründe dieses Vermögensanstiegs und wieso das nicht hilfreich, sondern gar problematisch sein kann.

Der Grund für den Vermögensanstieg

Um es an dieser Stelle genau zu nehmen: Von Gründen zu sprechen, scheint an dieser Stelle sogar sehr falsch zu sein, denn effektiv hat es innerhalb dieser kurzen Zeitspanne lediglich einen Grund gegeben, der für diesen Anstieg des durchschnittlichen Vermögens verantwortlich war: Nämlich der Boom im Immobilienbereich.

Die Wertzuwächse beim Nettovermögen dieser 80+-Generation sind daher quasi auf Buchgewinnen bei ihren Immobilien zurückzuführen, was zunächst natürlich toll klingt – im Ruhestands- und Rentenalter allerdings alles andere als hilfreich sein kann.

Gerade die eigenen vier Wände binden nämlich das Kapital, sodass die Rentner und Ruheständler nichts von ihrem Vermögen bemerken. Tatsächlich sind Häuser und andere Immobilien in der Unterhaltung sogar teilweise recht teuer, insbesondere dann, wenn sie bereits abgelebt sind und nach einer Renovierung und Reparaturen lechzen.

Zudem merken Rentner hier effektiv nichts von ihrem Reichtum. Eine selbstgenutzte Immobilie führt keinerlei finanzielle Mittel zurück, sondern bindet sie wie gesagt bloß. Außerdem existiert kein Preisschild, das man sich in den Vorgarten stellen kann, das dieses Vermögen jeden Tag sichtbar neu bewertet. Wer weiß, vielleicht würde der eine oder andere dann auch über einen Verkauf nachdenken. Vielleicht auch gerade, um sich im Ruhestand ein bisschen mehr leisten zu können.

Das Problem und die Lösung

Das Problem dieses Vermögensgegenstandes ist also, dass er trotz des großen Werts keinen signifikanten Mehrwert liefert. Die eigenen vier Wände machen weder satt, noch zahlen sie Rechnungen, noch sind sie flexibel oder liquide. Das kann gerade im Alter ein Problem sein, insbesondere dann, wenn man sich zu viel Raum angelacht hat und diesen nun unterhalten, finanzieren oder auch in kalten Wintern nur wärmen muss. All das sind prinzipiell teure Angelegenheiten, die einen finanziell sogar in enge Lagen bringen können.

Besser könnte dieses Vermögen jedoch in flexibleren Anlageformen aufgehoben sein, damit man effektiv Mittel zurückhält, wenn man diese benötigt. Beispielsweise durch Mieteinnahmen der eigenen Immobilie. Oder, wenn einem das zu umständlich ist, natürlich auch durch indirekte Investitionen in Immobilien wie beispielsweise über REITs, oder in andere Dividendenaktien. Oder auch, um es gänzlich diversifiziert zu gestalten: in ausschüttende, marktbreite Dividenden-ETFs, die einem ebenfalls nette Mittelrückflüsse, teilweise im mittleren einstelligen Prozentbereich, ermöglichen können.

Solche Assetklassen, die nicht bloß im Wert wachsen, sondern konsequent einen Teil der finanziellen Erträge wieder an die Investoren zurückführen, können effektiv einen Beitrag zu einem sorgenfreieren, bequemen Leben im Rentenalter ermöglichen. Sowie effektiv die Kassen der Senioren stark auffüllen, wobei man gleichzeitig flexibel entscheiden kann, wie viel und wie lange man sein Vermögen in diesen Bereichen binden möchte.

Starres, unproduktives Vermögen bringt nix!

Der größte Fehler, den Menschen daher insbesondere in ihrem Rentenalter machen können, scheint daher in meinen Augen das Festhalten an der eigenen Immobilie zu sein. Insbesondere dann, wenn eine große Rentenlücke sowieso bereits zu klammen finanziellen Verhältnissen führt.

Trotz beachtlicher Vermögen im sechsstelligen Bereich kann dieses gebundene, starre und unflexible Vermögen nicht nur keinen Beitrag zum finanziellen Leben im Alter leisten, sondern die Situation vielleicht sogar noch verschlimmern. Darüber sollten angehende Ruheständler, die sich auf so ein Szenario prinzipiell zubewegen, möglicherweise einmal nachdenken.

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