UniCredit Aktie: Zitterpartie um Banco BPM-Übernahme
29.04.2025 | 20:36
Die geplante Fusion von UniCredit mit Banco BPM steht vor regulatorischen Herausforderungen und unattraktiven Konditionen. Entscheidung im Mai erwartet.
Die geplante Übernahme von Banco BPM durch UniCredit entwickelt sich zum Nervenspiel für Anleger. Was als strategischer Coup im italienischen Bankensektor geplant war, droht an regulatorischen Hürden und unattraktiven Konditionen zu scheitern.
Machtpoker mit der Regierung
Der entscheidende Stolperstein: Die italienische Regierung hat mit dem sogenannten "Golden Power"-Dekret strenge Auflagen an die Übernahme geknüpft. Diese schränken UniCredits Handlungsspielraum massiv ein:
- Eingriffe in die Kreditvergabe des fusionierten Instituts
- Beschränkungen beim Verkauf von Beteiligungen
- Sonderregeln für die Verwaltung von Anima-Vermögenswerten
- Russland-Geschäft bleibt unter Beobachtung
Diese Bedingungen treiben die Kosten für UniCredit in die Höhe – und machen den Deal zunehmend unattraktiv.
Angebot unter Druck
Das ursprünglich mit Prämie angesetzte Tauschangebot von 0,175 UniCredit-Aktien je Banco-BPM-Aktie liegt mittlerweile 8,35% unter dem aktuellen Marktpreis. Für die Aktionäre des Zielunternehmens damit kaum verlockend.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Unicredit?
Historisch lagen die Prämien bei Bankenübernahmen üblicherweise über 30%. Wird UniCredit nachlegen müssen, um die notwendige Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der Aktionäre zu erreichen? Oder reicht dem Geldhaus am Ende auch eine einfache Mehrheit?
Entscheidungstag naht
Alles deutet auf ein spannendes Finale hin: Am 8. Mai, parallel zur Veröffentlichung der Quartalszahlen von Banco BPM, wird UniCredit voraussichtlich Klarheit über das weitere Vorgehen schaffen.
Sollte die Bank die Übernahmepläne angesichts der widrigen Bedingungen ganz aufgeben, könnte dies kurzfristig Erleichterung bei den Investoren auslösen. Langfristig aber würde UniCredit eine Chance entgehen, seine Marktposition in Italien entscheidend zu stärken.
Die Aktie zeigt sich unterdessen robust und notiert nur knapp 5% unter ihrem Jahreshoch – ein Zeichen, dass die Märkte dem Management noch Vertrauen schenken. Ob dies berechtigt ist, wird sich bald zeigen.
Unicredit-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Unicredit-Analyse vom 30. April liefert die Antwort:
Die neusten Unicredit-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Unicredit-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Unicredit: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...