• Der Aktienkurs von Valneva (WKN: A0MVJZ) brach am Montag enorm ein.
  • Der Pharma-Konzern verlor einen wichtigen Kunden.
  • Aber Valneva hat noch ein paar Asse im Ärmel.

Die Aktionäre des französischen Biotech-Unternehmens Valneva haben ein paar harte Stunden hinter sich. Das Papier rauschte am Montag um rund 30 % nach unten. Der Grund: Die britische Regierung hatte den Liefervertrag für den COVID-19-Impfstoff-Kandidaten namens VLA2001 gekündigt.

Ihr Vorwurf: Valneva soll Pflichten aus dem Liefervertrag verletzt haben. Welche das genau sind, ist noch unklar. Doch alle Dementis aus der Konzernzentrale nahe Nantes halfen nichts: Privatanleger und institutionelle Investoren zogen die Reißleine. Heute notiert die Aktie bei 12,08 Euro (Stand: 14. September 2021).

Wie geht es weiter?

Der große Knackpunkt: Der Vertrag mit der britischen Regierung war bis dato das einzige handfeste Fundament, auf dem Anleger ihre Wachstumsfantasie-Schlösser errichten konnten. Und genau dieses Fundament ist nun zerbrochen.

Das Ende der Kooperation bedeutet aber nicht, dass der Impfstoff von Valneva nicht auf den Markt gelangt. Die Franzosen zumindest setzen ihren Entwicklungsplan für VLA2001 unbeirrt fort. Die Tests für die Phase-3-Studie des Unternehmens laufen bei Public Health England. Voraussichtlich Anfang des vierten Quartals sollen die Ergebnisse vorliegen. Valneva geht davon aus, dass die Genehmigung für VLA2001 Ende 2021 im Briefkasten liegt.

Valnevas Vakzin enthält inaktivierte SARS-CoV-2-Viren. Dieser Totimpfstoff ist eine bewährte Technologie. Weiterer Vorteil: Die Plattform dürfte sehr leicht an neue Varianten anpassbar sein, sollte dies nötig werden.

Valneva hat noch eine Perspektive

CEO Thomas Lingelbach strebt auch die Zulassung in der Europäischen Union an. Zudem ist das Vakzin nur einer von mehreren Wirkstoffen im Portfolio des Unternehmens. Valneva vertreibt bereits zwei Impfstoffe: einen gegen die Japanische Enzephalitis und einen gegen Cholera. Daneben gibt es zwei weitere Projekte.

Gelingt Valneva an dieser Stelle der Durchbruch?

Mit dem US-Konzern Pfizer (WKN: 852009) entwickelt Valneva einen Impfstoff gegen Borreliose. Gegen die von Zecken übertragene Krankheit existiert bislang noch keinerlei Impfstoff. Weil die Krankheit so häufig auftritt und auch herbe Spätfolgen triggern kann, hat dieser Impfstoff aus meiner Sicht das Zeug zum Blockbuster. Voraussetzung ist natürlich, dass die Forscher erfolgreich sind und der Wirkstoff auf den Markt kommt.

Valneva braucht einen Erfolg

Das operative Geschäft läuft seit einiger Zeit ziemlich mies. Im folgenden Diagramm zeige ich dir dazu einmal den Umsatz und den Nettogewinn von Valneva seit September 2014.

Valneva

Du siehst: Seit Ende 2019 geht es mit dem Gewinn wieder steil bergab. Und auch schon zuvor war die Ertragslage auf Kante genäht.

Auch die Eigenkapitalsituation macht mir Sorgen

Der Verschuldungsgrad liegt mittlerweile bei über 70 %. In den letzten zwei Jahren beobachteten wir eine regelrechte Eigenkapitalflucht. Ein tolles Vorbild aus dem Pharma-Bereich in Sachen bilanzieller Stärke ist dieses Unternehmen.

Positiv: Noch überragt das Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten und auch die langfristigen Schulden.

Valneva hat noch viel Cash

Die liquiden Mittel würden nach jetzigem Stand ausreichen, um die Entwicklung neuer Wirkstoffe drei Jahre lang weiter voranzutreiben. Eine Voraussetzung gibt es auch hier: Der freie Cashflow bleibt in Zukunft stabil.

Ganz so schlimm stellt sich die Lage für Valneva also nicht dar. Dass die britische Regierung den Liefervertrag kündigte, ist ein herber Rückschlag. Aber Valneva besitzt ausreichende finanzielle Mittel, um seine ambitionierten Projekte nach vorne zu bringen.

Bei der Aktie bleibe ich aber vorsichtig. Selbst nach dem letzten Mini-Crash am Montag ist sie mir noch zu teuer. Bevor ich einsteige, muss mir das Management erst einmal handfeste Erfolge vorweisen.

Der Artikel Valneva-Aktie implodiert! Aber 2 Projekte und 1 Kennzahl geben Hoffnung ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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