Beim Sparen für die Zukunft kann man viele Fehler machen. Manche handeln viel zu viel hin und her. Andere handeln überhaupt nicht und lassen ihr Geld auf dem Sparbuch versauern.

Wer hingegen in einen ETF investiert oder sogar über einen Sparplan regelmäßig einzahlt, der macht zunächst einiges richtig. Aber gerade für junge Anleger kommt es nicht nur auf eine Sache an, sondern das Gesamtkonzept muss stimmen.

Wozu ETFs gut sind

ETFs haben viele Vorteile. Sie sind tagsüber unkompliziert handelbar, die Transaktionskosten sind meist niedrig und die Managemententgelte fair. Da die Aktienauswahl fest an einen zugrunde liegenden Index gebunden ist, weiß man als Investor ziemlich genau, was man im Portfolio hat. Im Gegensatz zu Indexzertifikaten entgeht man mit einem ETF auch dem Emittentenrisiko.

Zu all diesen Vorteilen kommt noch hinzu, dass man — wie bei jedem Aktienfonds — eine Menge Unternehmen mit einem einzigen Trade kaufen kann. Jüngere Anleger, die in der Regel noch keine riesigen Summen zum Investieren zur Verfügung haben, können so viel Geld gegenüber dem Einzelkauf von Aktien sparen.

Was junge Anleger falsch machen

Es bietet sich folglich an, einen oder mehrere ETFs zur Diversifizierung seines Depots einzusetzen. Die Frage ist nun aber, auf welche Art von ETF man dabei setzen sollte. An dieser Stelle machen viele aus meiner Sicht einen Denkfehler.

Sie denken sich, dass die ETFs für Stabilität im Depot sorgen, während Beimischungen aus exotischen Einzelwerten für besondere Chancen oder gar den Nervenkitzel zuständig sind. Vielleicht wird zunächst mit einem Teil des Geldvermögens ein ETF auf einen Standardindex wie den DAX oder MSCI World gekauft. Somit wäre die Pflicht erledigt und man geht zur Kür über. Seinem Unterbewusstsein signalisiert man so, dass man mit dem restlichen Geld größere Risiken eingehen darf.

Nun ist es so, dass jeder woanders scheinbar spannende Chancen findet. Vielleicht interessierst du dich für kleine Unternehmen rund um die Rohstoffexploration? Oder schnell wachsende Cloud-Unternehmen? Heiße Brennstoffzellenbauer? Biotechs? Tipps gibt es wie Sand am Meer und vieles hört sich auch unheimlich aufregend an.

Problematisch wird es, wenn wir auf die Tipps vertrauen, obwohl wir eigentlich überhaupt keine Ahnung vom Geschäftsmodell oder den technischen Details haben. Wir investieren dann in eine spannende Geschichte, ohne das eigentliche Unternehmen zu kennen. Manchmal kann das gut gehen und schöne Gewinne abwerfen. Doch wenn wir nicht einmal grob einschätzen können, was das Geschäft eigentlich wert ist, dann werden wir auf lange Sicht mehr verlieren als gewinnen. Das ist fast unvermeidlich.

Wie es richtig geht

Viel klüger ist deshalb aus meiner Sicht, die Sache andersherum anzugehen. Das heißt, dass wir sowohl mit Aktien als auch mit den ETF-Anlagen überdurchschnittliche Gewinne anstreben. Statt einen langweiligen ETF als Ausgangspunkt zu nehmen, würden wir dann erst einmal in ein paar starke Unternehmen investieren, die gut im Wettbewerb positioniert sind und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten aufweisen.

Dabei konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die wir selbst kennen. Am besten ist dabei, wenn man ab und zu etwas darüber liest, sich einen Eindruck vom CEO verschafft hat und die Produkte und Dienstleistungen im Wettbewerbsvergleich einschätzen kann. Wer solche Aktien kauft, der wird sie lange halten wollen. Damit bekommen sie genügend Zeit, um ihre Potenziale zu entfalten und gute Renditen abzuwerfen.

Sollte dann irgendwann einmal ein Hype einsetzen, der den Kurs über sämtliche Erwartungen hebt, dann können wir selbstbewusst den Verkaufsknopf drücken, um die Gewinne einzufahren. Im Fall von Unternehmen, mit denen wir weniger vertraut sind, fällt es uns schwer, den fairen Wert einzuschätzen. Dann hilft nur die Charttechnik und die ist trügerisch.

Wir wollen also lieber ein kleines Portfolio mit Unternehmen, die wir schätzen und mögen, zusammenstellen. Darauf aufbauend bietet es sich an, über ETFs weiter zu diversifizieren. Jetzt allerdings nicht mehr mit DAX und Co., sondern mit spannenden Themen oder Geografien.

Wenn du glaubst, dass die Elektromobilität in Kürze ganzen Lieferketten einen Aufschwung bescheren wird, dann könnte der Solactive Global Lithium Index interessant sein, der alles vom Rohstoff bis zum Batteriesystem abdeckt. Oder denkst du wie Warren Buffett, dass aktuell gewisse japanische Aktiensegmente besonders günstig sind? Auch hierfür gibt es passende ETFs in großer Vielfalt.

Vielleicht sagen dir auch das Internet der Dinge oder Videospiele & E-Sports zu. Bei solchen Themen gilt, dass es für Privatinvestoren schwierig ist, all die enthaltenen Aktien aus verschiedenen Ländern einzusammeln. Beispielsweise sind spannende koreanische Aktien bei vielen Brokern nicht an der Heimatbörse handelbar. Wenn es überhaupt ein Zweitlisting in Europa oder Amerika gibt, dann ist nicht immer Liquidität sichergestellt.

Chancen und Risikomanagement perfekt kombiniert

Langweilige ETFs und heiße Aktientipps sind ein zielsicheres Rezept für schlechte Renditen. Spannende ETFs und vertraute Unternehmen bilden ein stärkeres Duo, das deine Chancen auf überdurchschnittliche Erträge erhöht. Am Anfang scheint es keinen riesigen Unterschied zu machen, doch über die Jahre und Jahrzehnte geht es um sehr, sehr viel Geld. Jeder Prozentpunkt mehr Rendite kann bis zum Renteneintritt locker hunderttausend Euro ausmachen.

Deshalb kann man sich nicht früh genug Gedanken über eine guten Portfolioaufbau machen. Wenn das passt, dann muss man nur noch für die regelmäßige Sparrate sorgen.

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Wenn du dich mit E-Sports auskennst, dann versuche die Topwerte herauszufinden.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.

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