Der Mittelstand in Deutschland hat angesichts massiver wirtschaftlicher Folgen der Corona-Krise eine "intensive Debatte" über eine verantwortungsvolle Exit-Strategie gefordert. Die AG Mittelstand, ein Verbund von Verbänden, teilte am Dienstag mit, die Corona-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung verhängten Kontaktbeschränkungen hätten die mittelständische Wirtschaft in einer vor Monatsfrist noch nicht vorstellbaren Wucht getroffen und viele Betriebe und Unternehmen in eine existenzbedrohende Lage gebracht.

Die AG begrüßte die Hilfspakete der Bundesregierung, forderte aber weitere Nachbesserungen. "Es ist alles dafür zu tun, das mittelständische Rückgrat der deutschen Wirtschaft zu erhalten, damit dieses nach dem Abebben der Krise sehr rasch wieder seinen tatkräftigen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Gesundung unseres Gemeinwesens leisten kann." So müssten die Möglichkeiten zur Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen nun tatsächlich praxistauglich von allen Krankenkassen angewendet werden.

"Zudem muss bereits jetzt eine intensive Debatte darüber geführt werden, wie unter Abwägung aller notwendigen gesundheitlichen Belange der Bevölkerung eine verantwortungsvolle Exit-Strategie ausgestaltet werden könnte und sollte."

Politiker von Union und SPD hatten deutlich gemacht, dass sie im Gegensatz zu Österreich und Dänemark noch keine Veranlassung für eine Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen in Deutschland sehen. Zuletzt hatten Bund und Länder geltende Kontaktsperren und weitere Beschränkungen noch einmal bis einschließlich 19. April verlängert. Kommende Woche ist ein weiteres Bund-Länder-Treffen geplant.

In der AG Mittelstand vertreten sind etwa der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken./hoe/DP/jha

AXC0153 2020-04-07/11:37

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