Wien (OTS) - Als "durchschaubar aber unlogisch" bezeichnet Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS den Versuch der MA28, in Sachen Stadtstraße Aspern die Schuld an jetzt eingereichten Nacht und Wochenendearbeiten auf Verfahrensparteien zu schieben: "Das ist Haltet-den-Dieb-Rhetorik. Ostbahn und U2 sind nicht erst jetzt in die Stadtstraßen-Trasse gesprungen und eine Sperre dieser wichtigen Öffi-Verbindungen für ein kontraproduktives Straßenprojekt ist unverantwortlich."

Vor Kurzem war bekannt geworden, dass das Schwesterprojekt der nach Raasdorf führenden S1-Spange Seestadt, das jahrelang in der Umweltverträglichkeitsprüfung zugebracht hatte, nicht wie genehmigt umgesetzt werden kann. Es musste ein neues Änderungsverfahren kundgemacht werden, weil sich, so Rehm "die Initiatoren bei den Nacht- und Wochenendarbeiten verplant haben". Die MA28 versuche nun den Schwarzen Peter laut Berichterstattung des "Kurier" auf "mehrfache Beeinspruchung durch Projektkritiker" zu schieben. "Dies geht schon wegen der offensichtlich äußerts schlecht gemachten Projektunterlagen der MA28 ins Leere. Diese haben dazu geführt, dass die Stadtstraße ab Einreichung 2014 ganze 21 Monate in der Vollständigkeitsprüfung verbracht hat, ohne dass auch nur ein Kritiker das Projekt noch in die Hand bekommen hat", kritisiert Rehm. Dass ein derartiges Großverfahren auch vom Bundesverwaltungsgericht geprüft werde, sei ebenso absehbar gewesen wie die Möglichkeit, dass eine Errichtung gleichzeitig mit dem Ostbahnausbau an den eigenen Unzulänglichkeiten scheitern könnte. Der Ausbau des seit k.u.k. Zeiten existierenden Marchegger Astes sei weitgehend im laufenden Betrieb durchgeführt worden und die U2 fahre seit 2013 zur Seestadt. Das Erfordernis von Querungen dieser Verbindungen sei somit kein Novum. "Nach der nicht nachvollziehbaren MA28-Logik wird das Zeitfenster für Bauarbeiten zur Querung der Bahnen mit längerer Verfahrensdauer kleiner- da braucht es wohl nur noch ein bißchen Warten und es verschwindet ganz". so Rehm sarkastisch. Jetzt werde jedenfalls einmal das aktuelle Änderungsverfahren zu führen sein. "Vorausschauende Planung würde mit Einwendungen und Rechtsmitteln der wegen der nachträglichen Mehrbelastung erbosten Nachbarn rechnen", so Rehm abschließend.