voestalpine: Gut vorbereitet, ist bereits die halbe Miete
06.02.2020 | 14:29
Ein Soll- und Ist-Vergleich der Quartalszahlen:
voestalpine erzielte im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 einen Umsatz von 3033,6 Millionen Euro (minus 7,4%), ein EBIT von minus 311,9 Millionen (plus 46,0 Mio.) und einen Überschuss von minus 269,6 Millionen Euro (nach minus 50,5 Millionen).
Der Bloomberg-Konsens hatte beim Umsatz mit 3111 Millionen Euro gerechnet, , das EBIT wurde mit minus 327,7 Millionen veranschlagt und der Überschuss mit minus 312,7 Millionen.
Aktuell gibt es von Analysten 3x Kaufen, 6x Halten und 9x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 21,7 Euro - minus 9%.
Deutliche Rückgänge auf allen Ebenen, nur nicht unterm Strich: dort vergrößerte sich das Minus der voestalpine im angelaufenen 3. Quartal sogar. Aber nicht so stark, wie Analysten erwartet hatten (siehe Soll / Ist), die vom Stahlerzeuger und -Verarbeiter im Dezember per Gewinnwarnung auf die schwierige Situation vorbereitet wurden. Entsprechend reagierte die Aktie in einer Erstreaktion auf die Zahlen auch mit einem Plus.
Ins Minus rutschte die voestalpine nun aber auch mit ihren Neunmonats-Zahlen (minus 82 Millionen Euro nach einem Plus von 526 Mio. im Vorjahreszeitraum). Hintergrund sind Abschreibungen sowie die Bildung einer Risikovorsorge. Operativ belasteten die schwächere Nachfrage (vor allem in Europa), niedrigere Stahlpreise sowie hohe Rohstoffkosten etwa für Eisenerz. Nach Steuern belief sich das Minus auf 160 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 3,8 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro.
Das Management erwartet für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr 2019/20 einen Rückgang beim EBITDA auf etwa 1,2 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten belief es sich auf 837 Millionen, ein Minus von rund einem Viertel. Das EBIT dürfte gerade noch positiv sein, heißt es. voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner sieht jedenfalls ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Es gebe erste Anzeichen, dass es in einigen Geschäftsbereichen zu einer Stabilisierung der Nachfrage kommen könnte, sagt er.
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