Die hohe Abgabenlast auf Arbeit ist der Hauptgrund, warum in den letzten dreißig Jahren fast alle Schuherzeuger in Österreich (in Deutschland und in der Schweiz ist das nicht anders) zusperren mussten. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass die 1984 als Sozialprojekt gegründete Waldviertler Schuhwerkstatt bis heute überlebt hat.

Jetzt gibt es die Waldviertler Schuhwerkstatt, schon über 30 Jahre lang. Eingesessene Schuherzeuger schlossen Wetten ab, wie schnell das Unternehmen wieder kaputt gehen würden. Damals waren sie mit zehn Mitarbeitern die kleinste lebende Schuhfabrik Österreichs. Die großen beschäftigten damals tausend, einer sogar zweitausend Mitarbeiter. Heute, mehr als dreißig Jahre später, gehört die Firma mit rund sechzig MitarbeiterInnen in den lederverarbeitenden Werkstätten zu den größten Österreichs.

Leder ist mit seinen Eigenschaften nach wie vor ein unschlagbares Material und nicht durch synthetische Materialien zu ersetzen. Das dreidimensionale Fasergefüge der natürlichen Haut, ihre Elastizität, Reißfestigkeit und Anpassungsfähigkeit sind bisher einzigartig. Lederschuhe geben nach, wenn der Fuß im Lauf des Tages etwas anschwillt. Sie nehmen Schweiß auf und leiten einen Teil davon nach außen. So bleiben Füße trocken, warm und gesund. Nach dem Tragen schrumpft das Leder unter Abgabe von Feuchtigkeit fast auf die ursprüngliche Schuhform zusammen. Bei guter Pflege hält ein Lederschuh ewig.