(Überflüssigen Textteil im zweiten Absatz, erster Satz beim
MDax-Kurs entfernt.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag sein
Ringen um die Marke von 14 000 Punkten fortgesetzt. Bis zum Mittag
konnte sich der deutsche Leitindex mit plus 0,52 Prozent bei 13
986,40 Punkten weiter stabilisieren, nachdem er erst am Vortag
seinen zur Wochenmitte eingeschlagenen Erholungspfad verlassen
hatte. Schnäppchenjäger langten dabei vor allem bei den großen
Verliereraktien des Jahres zu. Nach starken Kursschwankungen in den
vergangenen Tagen verlief die Sitzung am letzten Handelstag vor
Weihnachten in merklich ruhigeren Bahnen.
Noch besser lief es im MDax der mittelgroßen
Unternehmenswerte, der um 1,09 Prozent auf 25 378,80 Zähler zulegte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit einem
leichten Minus nahezu auf der Stelle.
Seit Mitte des Monats müht sich der deutsche Leitindex nun an der
psychologisch wichtigen Hürde von 14 000 Zählern ab. Die
Enttäuschung über einen voraussichtlich noch länger anhaltenden
Zinserhöhungszyklus in Europa und in den USA beendete zunächst
abrupt die nach dem Jahrestief Ende September begonnene Aufholjagd.
Eine weitere bittere Pille für den Markt waren in der laufenden
Woche die ersten Signale der japanischen Notenbank hinsichtlich
einer möglichen geldpolitischen Straffung.
Aktuell steht beim Dax auf Wochensicht ein Zuwachs von 0,7 auf dem
Zettel. Solange der Leitindex jedoch weiter in seiner engen
Seitwärtsspanne notiert, dürfte nach Einschätzung von Jürgen Molnar
von Robomarkets kaum noch Dynamik in den Markt kommen. Dies sollte
erst der Fall sein, wenn eine der beiden Marken von 13 800 und 14
200 Zählern durchbrochen würden, glaubt der Marktkenner - doch auch
dann sollten die Umsätze am Markt zum Jahresende eher gering
bleiben. "Spontane Impulse sollten dafür allerdings eher negativer
Natur sein, sodass zu hoffen bleibt, dass der Markt von neuen
Hiobsbotschaften verschont bleibt", schrieb der Börsenkenner.
Im Handelsverlauf richten sich die Blicke in die USA, wo weitere
wichtige Daten zur US-Wirtschaft anstehen. Am Vortag hatten an der
Wall Street robuste Konjunktur-Kennziffern einmal mehr die Furcht
vor steigenden Zinsen angeheizt.
Im Dax nutzten die Anleger den diesjährigen starken Kursverfall etwa
mit Zukäufen beim Dialyseanbieter Fresenius Medical Care
, dem Autozulieferer und Reifenhersteller Continental
sowie beim Laborzulieferer Sartorius -
die Aufschläge betrugen jeweils rund zwei Prozent.
Aktien des Online-Modehändlers Zalando führten den
Leitindex mit einem Plus von fast drei Prozent an. Fast 54 Prozent
hat die Aktie in diesem Jahr allerdings eingebüßt, so viel wie keine
andere im Leitindex. Die Konsumflaute hat beim Unternehmen tiefe
Spuren hinterlassen.
Papiere des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck KGaA
verteuerten sich nach der Verkündigung
einer Antikörper-Kooperation mit einem US-Unternehmen um 0,8
Prozent.
RWE am Dax-Ende gaben moderat um 0,4 Prozent nach,
hier nahmen die Anleger ein paar Gewinne mit. Das Papier gehört zu
den Top drei des Jahres mit fast einem Fünftel Aufschlag. Für
Barclays-Analyst Peter Crampton gehört die RWE-Aktie zu seinen
bevorzugten europäischen Versorgeraktien, er traut dem Konzern trotz
der Energiepreisbremsen für die kommenden Jahre noch höhere Gewinne
als bisher zu.
Die ebenfalls in diesem Jahr schwer gebeutelten Papiere von TAG
Immobilien profitierten von einer positiven
Analystenstudie - sie verteuerten sich um fast dreieinhalb Prozent.
Während das makroökonomische Bild mit steigenden Zinssätzen noch
einige Zeit vorherrschen dürfte, sollte die operative Dynamik des
Immobilienkonzerns stabil bleiben, schrieb Berenberg-Analyst Kai
Klose. Er blieb auch wegen der hohen Kursverluste von fast 75
Prozent seit dem Jahreswechsel bei seiner Kaufempfehlung.
Uniper -Anteile rutschten an ihrem letzten Handelstag
im SDax um 0,8 Prozent ab. Der inzwischen
verstaatlichte Versorger muss den Index der kleineren Werte
verlassen, weil der Streubesitz unter die notwendige Schwelle von
zehn Prozent gesunken ist. Der Staat hält knapp 99 Prozent an
Uniper. Den frei werdenden Platz nimmt nach Weihnachten der
Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy ein, dessen
Kurs lag zuletzt 2,8 Prozent höher./tav/mis
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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