(Formulierung im zweiten Satz geglättet)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag auf
hohem Niveau stabil gezeigt. Es fehlte dem Leitindex an Impulsen,
sein Rekordhoch vom Januar 2018 zu übertreffen, zumal die US-Börsen
feiertagsbedingt geschlossen bleiben. Anders dagegen der MDax
: Der Index der mittelgroßen Werte sprang gleich zum
Handelsstart auf eine neue Bestmarke und legte am Nachmittag um 0,58
Prozent auf 28 836,25 Punkte zu.
Der Leitindex Dax dagegen kam mit plus 0,06 Prozent auf 13 534,44
Punkte kaum vom Fleck. Seinen bisherigen Höchstwert hatte er vor
zwei Jahren bei knapp unter 13 600 Punkten erreicht. Der EuroStoxx
50 büßte am Montag 0,22 Prozent ein.
"Momentan sieht es danach aus, als würden die letzten Meter hin zum
Rekord am schwersten", sagte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader
mit Blick auf die mühsame Klettertour des Dax seit Jahresbeginn.
Während die US-Börsen dank besser als erwarteter Unternehmenszahlen
und der Annäherung an China im Handelsstreit immer neue Rekorde
aufstellten, sei hierzulande weiter Geduld gefragt.
Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank erwartet den
Angriff auf das Rekordhoch im Dax am Dienstag. Dann seien alle
Marktteilnehmer zurück, sagte er. Zudem könnte der ersehnte Schwung
dann durch die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) in den Markt kommen.
Unter den Einzelwerten im Dax waren die Aktien der Lufthansa
zusammen mit der Deutschen Bank schwächster Wert mit
minus 1,5 Prozent. Damit erholten sie sich leicht von ihrem kurz
zuvor erreichten Tagestief. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die
Vorbereitungen für ihren am Mittwoch geplanten Streik abgebrochen,
wie aktuell mitgeteilt wurde.
Die Anteile der Deutschen Bank litten unter Skepsis
angesichts der Ende Januar anstehenden Quartalszahlen. So äußerte
sich etwa die Großbank Barclays kritisch. Analyst Amit Goel rechnet
zwar damit, dass das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen
im vierten Quartal deutlich besser gelaufen ist als ein Jahr zuvor.
Dies dürfte aber nur dem sehr tiefen Niveau des Schlussquartals 2018
zu verdanken sein, präzisierte er und erwartet zudem weitere
Marktanteilsverluste. Die Commerzbank wird ihre
Quartalsbilanz erst im Februar vorlegen. Ihre Aktien litten im
Gefolge allerdings ebenfalls. Mit minus 1,8 Prozent waren sie
Schlusslicht im MDax.
Favorit waren indes die Papiere von Qiagen , die nach
ihrem jüngsten Rückschlag nun um rund 5 Prozent auf 32,53 Euro
stiegen. Wie das auf Fusionen und Übernahmen spezialisierte
Internetportal CTFN berichtete, diskutiert eine "interessierte
Partei" nach wie vor einen möglichen Kauf des Biotechunternehmens.
Qiagen hatte Ende Dezember entschieden, sich doch nicht zum Verkauf
zu stellen und eigenständig zu bleiben. Der Aktienkurs war daraufhin
von mehr als 37 Euro auf unter 30 Euro eingebrochen.
Die Aktien des Wirkstoffforschers Evotec zeigten sich
nach überraschend vorgelegten Zahlen und angehobener
Ergebnisprognose für 2019 zunächst richtungslos. Zuletzt büßten sie
0,6 Prozent ein. Im SDax legten zugleich die Anteile des
Gewerbeimmobilien-Spezialisten Dic Asset an der
Index-Spitze um 5,1 Prozent zu. Das Unternehmen gab seinen
Dividendenvorschlag für 2019 bekannt, der etwas über den Erwartungen
lag und informierte nochmals über seine Ziele für 2020.
Darüber hinaus bewegten vor allem Umstufungen: So gewannen
Rheinmetall im MDax 2,9 Prozent und profitierten von
einer Kaufempfehlung der Commerzbank. Im SDax sprangen die Aktien
von Ströer nach einer Kaufempfehlung durch Goldman
Sachs um 2,7 Prozent hoch. Ströer sei einzigartig aufgestellt, um im
Zuge des Digitalisierungsprozesses in der Außenwerbe-Industrie
weiter Marktanteile in Deutschland zu gewinnen.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am
Freitag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,05 Prozent auf 143,83 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,06
Prozent auf 171,59 Punkte. Der Kurs des Euro sank am
Nachmittag leicht auf 1,1084 US-Dollar, nachdem die
Gemeinschaftswährung am Morgen noch bei 1,11 Dollar gehandelt worden
war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am
Freitagnachmittag auf 1,1108 Dollar festgesetzt./ck/fba
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0177 2020-01-20/15:11
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