(Überschrift korrigiert)
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach zwei turbulenten Tagen haben sich
Europas Börsen am Donnerstag vergleichsweise unspektakulär
entwickelt. Im Fokus stand einmal mehr die Quartalsberichtssaison
der Unternehmen.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,08 Prozent schwächer bei
3999,44 Punkten. Seit Mitte April erweist sich der Bereich um die
4000 Punkte als schwer zu überwindende Widerstandszone für den
Eurozonen-Leitindex, der hier immerhin auf dem höchsten Niveau seit
dem Jahr 2008 notiert.
Derweil schaffte der französische Cac 40 am
Donnerstag ein Plus von 0,28 Prozent auf 6357,09 Zähler und
erreichte den höchsten Stand seit der Internetblase um die
Jahrtausendwende. Für den britischen FTSE 100 ging es
um 0,52 Prozent auf 7076,17 Punkte bergauf.
Am Mittwoch hatte die ehemalige US-Notenbank-Präsidentin und
aktuelle Finanzministerin, Janet Yellen, ihre vortags belastenden
Aussagen über mögliche Zinserhöhungen in der weltgrößten
Volkswirtschaft relativiert. Damit hatten die Börsen zur Wochenmitte
stark zugelegt und ihre deutlichen Verluste vom Dienstag wieder
ausgebügelt.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 führte am Donnerstag
der Subindex der Lebensmittel- und Getränkehersteller mit plus 0,9
Prozent die Gewinnerliste an. Als Zugpferd erwies sich
Anheuser-Busch Inbev . Eine anziehende Biernachfrage
und der stärkere Fokus auf Premium-Biermarken im ersten Quartal
bescherten dem Brauereikonzern Rückenwind: Die Aktien waren mit
einem Plus von 5,2 Prozent unangefochtener Spitzenreiter im
EuroStoxx.und so teuer wie zuletzt im Februar 2020.
Mehrheitlich gute Nachrichten gab es aus dem Bankensektor. Die
Papiere von Societe Generale setzten sich mit einem
Gewinn von fast fünfeinhalb Prozent an die Spitze des Cac 40. Das
Finanzinstitut startete dank eines starken Geschäfts im Aktienhandel
überraschend gut ins neue Jahr.
In Mailand zogen die Anteilscheine von Unicredit um fünf Prozent an. Dank eines starken
Handelsgeschäfts, höherer Gebühreneinnahmen und einer gesunkenen
Risikovorsorge für faule Kredite kehrte die italienische Großbank im
ersten Quartal in die Gewinnzone zurück.
Die Aktien von ING büßten hingegen die anfänglichen
Gewinne schnell ein und verloren am Ende 0,7 Prozent. Geringere
Sorgen wegen ausfallender Kredite bescherten der niederländischen
Großbank zwar im ersten Quartal einen überraschend starken
Gewinnanstieg. Doch den Analysten von Jefferies zufolge könnten die
Anleger dies schon vorweggenommen haben.
Branchen-Schlusslicht waren die Titel der Reise- und
Freizeitunternehmen, deren Index 1,7 Prozent verlor. Die Papiere von
Air France-KLM gaben mit minus 2,6 Prozent
überdurchschnittlich nach. Der Geschäftseinbruch in der Corona-Krise
brockte der Fluggesellschaft auch im ersten Quartal einen
Milliardenverlust ein. Nun arbeitet sie an einer weiteren
Kapitalspritze./gl/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0480 2021-05-06/18:53
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