(Im dritten Absatz, zweiter Satz wurde ein ausgefallenes Wort ergänzt: Millionen.)

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem durch einen heftigen Ölpreisverfall bereits torpedierten Wochenstart ist es für die US-Börsen am Dienstag weiter abwärts gegangen. Nach wie vor verunsichern die Turbulenzen am Ölmarkt die Anleger und auch die Coronavirus-Pandemie hat die Märkte weiter fest im Griff. Hinzu kommen Spekulationen über eine angeblich ernste Erkrankung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, die laut Händlern politisch für noch etwas mehr Verunsicherung sorge. Ob Kim tatsächlich nach einer Operation in einem kritischen Zustand ist, blieb allerdings unklar.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büßte im frühen Handel 1,83 Prozent auf 23 217,75 Punkte ein, nachdem er tags zuvor bereits etwas weniger als 2 Prozent verloren hatte. Der marktbreite S&P 500 sank zuletzt um 2,09 Prozent auf 2764,05 Zähler und der Nasdaq 100 verlor 2,58 Prozent auf 8501,55 Punkte. In den vergangenen zwei von teils deutlichen Gewinnen geprägten Wochen hatten sich die US-Börsen allerdings wieder spürbar von dem virusbedingten Crash erholen können.

Mit Blick auf die Ölpreiskapriolen gehen aktuell vor allem Sorgen über zusätzlich zur Corona-Krise steigende Arbeitslosenzahlen um. Laut dem Interessenverband der amerikanischen Öl- und Gasindustrie API sind in den USA in diesem Industriebereich 10,3 Millionen Menschen beschäftigt. Fast 8 Prozent trage er zum Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft bei, heißt es dort.

Sollten womöglich nun hoch verschuldete US-Ölunternehmen in Schieflage geraten, dürfte dies weitere Kreise ziehen. "Wenn diese Unternehmen ihre Ausstände nicht mehr bezahlen können, sollte man sich darum sorgen, welche Folgen das auf die Kreditmärkte und die Banken im Besonderen hat", gibt etwa Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com zu bedenken.

Unternehmensseitig standen vor allem Quartalsberichte im Blick. Im Dow nahmen daraufhin die Aktien des Versicherers The Travelers mit plus 3,4 Prozent die Spitze ein und IBM sackten mit minus 4,4 Prozent auf den letzten Platz. Coca Cola gaben um 0,3 Prozent nach. Beim Schadenversicherer Travelers hatten zwar Stürme und auch die Corona-Krise am Gewinn im ersten Quartal gezehrt, doch die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich nur auf 95,5 Prozent. Damit blieb sie unterhalb der kritischen 100-Prozent-Marke.

Der US-Softgetränkehersteller Coca-Cola schlug sich im Auftaktquartal 2020 zwar besser geschlagen als gedacht, rechnet aber wegen der Pandemie im zweiten Quartal mit deutlichen Einbußen. Der Computer-Riese IBM, der bereits am Vorabend seinen Quartalsbericht vorgelegt hatte, meldete deutliche Umsatz- und Gewinneinbußen und gab seine Jahresziele auf.

Unter den wenigen Gewinnern an diesem Tag mischten sich dagegen an der Nasdaq-Börse die Aktien des Fleischersatzprodukte-Herstellers Beyond Meat . Das Unternehmen gab bekannt, über eine Partnerschaft mit Starbucks den chinesischen Markt erschließen zu wollen. Die Papiere, die zum Handelsstart um rund 14 Prozent nach oben geschossen waren, legten zuletzt um 9 Prozent zu. Starbucks reagierten indes nicht positiv, sondern büßten 3,2 Prozent ein./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0360 2020-04-21/17:07

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