Diese Möglichkeiten gibt es, um Kryptos zu kaufen

Viele Wege führen nach Rom - oder besser gesagt, hin zum Kauf von Kryptowährungen. Zunächst ist zwischen den sogenannten "DEX" und "CEX" Börsen zu differenzieren. DEX ist die Abkürzung für "Decentralized Exchange". Das sind dezentralisierte Börsen, die Verkäufer und Käufer direkt und ohne Mittelsmann über eigene Protokolle zusammenbringen. Für Anfänger sind sie aufgrund der Komplexität und Notwendigkeit eines eigenen Krypto-Wallets aber keine gute erste Anlaufstelle. Leichter zu handhaben ist der Kauf bei den CEX-Vertretern. Die Abkürzung steht für "Centralized Exchange", also zentralisierte Börsen, die von einem Unternehmen betrieben werden. Beispiele hierfür sind zum Beispiel Coinbase und Binance - die zugleich zu den größten und wichtigsten Krypto-Börsen zählen.



Eine Alternative dazu sind Neobroker: Diese bieten im Regelfall zumindest eine überschaubare Auswahl von Kryptowährungen an, wobei sie sich manchmal sogar um die Verwahrung der Coins sorgen. Bei Scalable Capital Krypto kaufen ist ebenso möglich wie bei anderen Neobroker-Vertretern, wie beispielsweise dem Wettbewerber Trade Republic. Dabei gibt es gegenüber den CEX und DEX aber einen gravierenden Unterschied: Anleger erwerben bei Scalable keine echten Kryptowährungen, sondern lediglich Zertifikate beziehungsweise ETPs, die den Kurs der jeweiligen Kryptowährung abbilden. Damit entfällt zugleich die Notwendigkeit der Verwahrung der Kryptos, da sowohl Zertifikate als auch ETPs im bereits vorhandenen Depot gelagert und verwaltet werden.



Ein weiterer Unterschied: Während man bei einer DEX immer mit anderen Krypto-Haltern handelt, erfolgt der Handel bei einer CEX-Krypto-Börse wahlweise mit der Börse selbst oder mit anderen Haltern. Bei Scalable erfolgt der Handel indes über öffentliche Kapitalmarktplätze, in diesem Fall allen voran mit dem Digitalplatz der Münchener Börse gettex. Die Zertifikate und ETPs werden indes von Emittenten aufgelegt.



Steuerliche Unterschiede berücksichtigen

Die Art und Weise, wie Kryptos erworben werden, kann auch steuerliche Unterschiede mit sich bringen. Kryptowährungen werden im deutschen Steuerrecht ähnlich wie physisches Gold behandelt. Nach einem vollen Jahr unveränderter Haltedauer sind potenzielle Gewinne folglich steuerfrei. Währenddessen unterliegen Zertifikate, die lediglich den Kurs einer Kryptowährung abbilden, aber die Kryptowährung selbst dabei nicht vom Emittenten gehalten wird, einer anderen steuerlichen Behandlung. Hier würde dann, unabhängig der Haltedauer, die Kapitalertragssteuer von rund 26 % greifen. Werden tatsächlich vorliegende Kryptos vor Ablauf der 1-Jahres-Frist verkauft, erfolgt die Versteuerung über die variable Einkommenssteuer.



Vor- und Nachteile zwischen den unterschiedlichen Varianten beachten

In der Welt der Kryptowährungen existiert bereits seit mehr als einem Jahrzehnt ein Mantra, das frei ins Deutsche übersetzt wie folgt lautet: "Ohne eigene Wallet, gehören einem selbst auch die eigenen Coins nicht". Das spielt auf die ursprüngliche Ausrichtung von Bitcoin und Co. an, die Mittelsmänner aus der Finanzwelt auszuklammern und Menschen stattdessen dazu zu bewegen, ihr Geld (in Form der Coins) komplett selbst zu verwalten. Mit Hinblick auf diese Betrachtungsweise gibt es zwischen den verschiedenen Möglichkeiten zum Krypto-Kauf daher erneut Unterschiede.



Werden bei Neobrokern ETPs oder Zertifikate erworben, existieren zwei Mittelsmänner: Einmal der Emittent, der den ETP auflegt, andererseits zudem noch der Neobroker mit seinem bereitgestellten Depot. Der Nachteil liegt auf der Hand: Man hält die Kryptos zu keinem Zeitpunkt tatsächlich selbst. Diese Option hat aber auch Vorteile: Der Handel über Neobroker ist kostengünstig und sehr einfach, da sich der Erwerb von Kryptos dort nicht vom Aktien- oder ETF-Kauf unterscheidet.



Die Liste der zentralisierten Kryptobörsen ist lang: Coinbase und Binance sind unweigerlich die beiden Platzhirsche, aber auch Bitpanda oder beispielsweise Kucoin existieren als Alternativen aus zweiter Reihe. Bei diesen Börsen kauft man tatsächlich Coins und kann diese danach wahlweise innerhalb der Börse lagern oder in das eigene Krypto-Wallet abziehen. Des Weiteren bieten die genannten großen Kryptobörsen weitaus mehr Krypto-Handelspaare als Neobroker an. Namhafte Vertreter wie Binance führen eine hohe dreistellige Zahl von Kryptowährungen, während Neobroker oftmals nur auf rund zehn Stück kommen.



Bei dezentralisierten Börsen ist ein eigenes Wallet Pflicht und Grundvoraussetzung. Die dezentralisierten Börsen entsprechen damit am ehesten dem Grundgedanken von Krypto, haben aber auch einige Nachteile. Ein eigenes Wallet aufzusetzen und zu verwalten setzt eine gewisse technische Expertise voraus, ebenso wie das Trading auf dezentralisierten Plattformen. Des Weiteren ist der Handel da, im Vergleich zu Neobrokern und zentralisierten Börsen, weitaus teurer - bedingt durch die hohen Transaktionskosten vieler Kryptowährungen und deren Blockchains.



Ein weiterer Aspekt sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden: Staking. Kryptowährungen, die das Proof-of-Stake-Verfahren nutzen, bieten ihren Haltern die Möglichkeit, die jeweilige Kryptowährung im Netzwerk zu staken und dafür eine Verzinsung zu erhalten - ähnlich wie Dividenden oder Tagesgeldverzinsungen. Staking ist eine gute Möglichkeit, um ein passives Einkommen zu erzielen. Lediglich bei Neobroker-Börsen ist das nicht möglich. Höchstens der Zertifikate-Emittent könnte die Coins staken und Erträge daraus anteilig an Anleger ausschütten.



Krypto-Investitionen sind heute weitaus weniger komplex als man anfänglich vermuten würde

Dezentralisierte Exchanges sind für Anfänger ungeeignet: Wichtige und renommierte Börsen wie Binance oder Coinbase sind für eine Investition in Krypto aber ebenso einfach zu handhabende Anlaufstellen wie Neobroker. Wer weniger bekannte Kryptowährungen kaufen oder Kryptos staken möchte, wird bei Neobrokern aber eher nicht fündig.