Der Wiener Aktienmarkt dürfte den Handel am Mittwoch mit Verlusten aufnehmen. Eine halbe Stunde vor dem Auftakt notierte eine Indikation auf den österreichischen Leitindex ATX bei 3.042,47 Punkten mit einem Abschlag von 0,60 Prozent zum Vortagesschluss. Neben eher negativen Konjunkturdaten ist auch der US-Schuldenstreit erneut ein Thema an den Finanzmärkten.

Nachdem am Wochenende eine Einigung zwischen US-Präsident Joe Biden und Kevin McCarthy, dem republikanischen Vorsitzenden im Repräsentantenhaus, verkündet wurde, soll heute im Repräsentantenhaus über den Kompromiss diskutiert und abgestimmt werden. "Für etwas Ernüchterung sorgen zudem die vereinbarten Ausgabenkürzungen, wodurch Befürchtungen aufkommen, die konjunkturelle Entwicklung könne weiter an Dynamik verlieren", kommentieren die Analysten der Helaba.

Trübe Konjunkturdaten kamen aus China: Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes ging schon den zweiten Monat in Folge zurück und liegt weiter unterhalb der Schwelle von 50 Punkten, was eine Kontraktion signalisiert. Der Index für das Dienstleistungsgewerbe blieb zwar im expansiven Bereich, fiel aber auch. Beide Stimmungsbarometer lagen unter den Erwartungen.

Am heimischen Markt stehen die Aktien der Strabag und der Vienna Insurance Group (VIG) mit Quartalszahlen im Fokus. Die VIG steigerte ihre Prämien im ersten Quartal um 12,1 Prozent.

Österreichs größter Baukonzern Strabag hat seine Leistung heuer im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro ausgebaut, wie das Unternehmen Mittwochfrüh bekanntgab. Das Plus sei "zum Teil auch auf das inflationäre Umfeld zurückzuführen". Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2023 wurde bestätigt: Die Bauleistung dürfte "zumindest 17,9 Mrd. Euro" erreichen, nach 17,7 Mrd. Euro 2022. Die EBIT-Marge soll bei mindestens 4 Prozent liegen.

Eine Analysten-Meinung gibt es dann zum Catering-Unternehmen Do&Co: Analysten der Erste Group hoben ihr Kursziel von 136,5 auf 147 Euro und bestätigten ihre "Buy"-Empfehlung.

Am Dienstag hatte der ATX um 0,67 Prozent schwächer bei 3.060,76 Punkten geschlossen. Die Titel der RHI konnten um satte 20,8 Prozent auf 29,00 Euro anziehen, nachdem bekannt gegeben wurde, dass der Private Equity-Investor Rhône Capital auf indirektem Weg wieder beim Feuerfestkonzern einsteigen wolle.

Die größten Kursgewinner im prime market am Dienstag:

RHI Magnesita +20,83% 29,00 Euro
Warimpex      +9,68%  0,68 Euro 
AUSTRIACARD   +7,32%  13,20 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Dienstag:

s Immo               -3,62% 11,18 Euro
FACC                 -2,63% 6,30 Euro 
Kapsch TrafficCom AG -2,10% 11,65 Euro

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