Die Wiener Börse dürfte am Donnerstag befestigt eröffnen. Der heimische Leitindex ATX wurde von einer Bank rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn um 0,5 Prozent höher indiziert.

In der aktuellen verkürzten Woche hat der ATX bereits drei starke Gewinntage absolviert. Morgen bleibt die Börse in Wien feiertagsbedingt geschlossen. Auch die europäischen Aktienmärkten sollten ihren jüngsten Aufwärtsschub fortsetzten. Die Anleger hoffen auf wirtschaftliche Erholungsschritte, nachdem es in verschiedenen Ländern in der Corona-Krise zuletzt Lockerungsmaßnahmen gegeben hat. Für Rückenwind sorgte zudem laut Helaba-Analysten die Nachricht, dass das Corona-Medikament Remdesivir der US-Pharmafirma Gilead vor einer Zulassung stehen könnte.

Auf Unternehmensebene rückten am heimischen Markt Erste Group, Andritz und AMAG mit vorgelegten Geschäftszahlen ins Scheinwerferlicht. Die Erste Group hat im ersten Quartal 2020 deutlich weniger Gewinn erzielt als im Jahr davor. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die Bank wegen der Auswirkungen der Coronakrise mit deutlichen Verschlechterungen der Ergebnisse. Für 2019 will die Bank aber weiterhin eine Dividende ausschütten. Der Periodengewinn im ersten Quartal ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 38 Prozent auf 235,3 Mio. Euro zurück.

Der steirische Anlagenbauer Andritz musst im Auftaktquartal einen leichten Gewinnrückgang verbuchen. Der Nettogewinn im abgelaufenen Jahresviertel lag bei 31,5 Mio. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 33,6 Mio. Euro erzielt worden waren.

Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG leidet ebenfalls unter den Maßnahmen zur Coronaviruseindämmung. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Vorstand einen "spürbaren Ergebnisrückgang" im Vergleich zu 2019. Im ersten Quartal 2020 schrumpfte der Umsatz, der Gewinn stieg aber.

Zudem hat die EVN ihren Ergebnisausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 aufgrund von Bewertungseffekten nach unten revidiert. Das Ergebnis werde zwischen 180 bis 200 Mio. Euro liegen, bisher seien 200 bis 230 Mio. Euro anvisiert worden. Im Rahmen der Erstellung des Halbjahresberichtes hätten sich "negative unbare Ergebniseffekte von insgesamt rund 15 Mio. Euro nach Steuern" ergeben, hieß es.

Am Mittwoch hatte der ATX um satte 4,19 Prozent höher bei 2.255,28 Punkten geschlossen. Beflügelt von einer starken internationalen Anlegerstimmung beschleunigte der heimische Aktienmarkt seinen jüngsten Aufwärtsschub. Der ATX absolvierte in der laufenden Handelswoche bereits seinen 3. klaren Gewinntag in Folge.

In Wien standen auf Unternehmensebene OMV, Strabag und Telekom Austria im Fokus. Die OMV-Aktie zog um 7,3 Prozent hoch. Die Aktionäre der Telekom Austria konnten ein kleines Kursplus in Höhe von 0,3 Prozent verbuchen und die Strabag-Titel verzeichneten ein Plus von drei Prozent.

Die größten Kursgewinner im prime market am Mittwoch:

UBM Development +10,76% 35,00 Euro
Erste Group     +7,63%  20,52 Euro
OMV             +7,27%  29,50 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Mittwoch:

Frequentis -5,33% 16,00 Euro
Palfinger  -1,83% 19,26 Euro
Marinomed  -1,55% 95,00 Euro

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