Die Wiener Börse ist am Mittwoch mit klaren Aufschlägen aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX stieg um 1,49 Prozent auf 2.145,72 Punkte. Zu Börsenbeginn war das Aktienbarometer noch mit klaren Verlusten in den Handel gestartet, drehte bis Mittag aber in die Gewinnzone. Der breiter gefasste ATX Prime erhöhte sich um 1,35 Prozent auf 1.097,29 Einheiten.

Anleger dürften angesichts sinkender Infektionszahlen weltweit risikofreudiger agiert haben als am Vortag, beurteilten Marktbeobachter die Lage. Auch steigende Rohölnotierungen beflügelnden die Aktienkurse. Indes gerieten schwindende Hoffnungen auf einen raschen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 in den Hintergrund.

Konjunkturseitig stützen am späten Nachmittag überraschende Daten aus der Eurozone. Mitten in der Coronakrise verbesserte sich die Kauflaune der Verbraucher im Euroraum: Das Barometer für das Konsumentenvertrauen stieg um 3,2 Punkte auf minus 18,8 Zähler. Ökonomen hingegen hatten mit einem weiteren Rückgang auf minus 24 Zähler gerechnet.

Mit Blick auf die Einzelwerte traten am heutigen Berichtstag Aktien berichterstattender Unternehmen in den Vordergrund. So schlossen die Titel der Semperit um 0,99 Prozent höher bei 10,20 Euro. In Summe ging der Umsatz des Kautschuk-Verarbeiters im ersten Quartal 2020 zum Vorjahresquartal um 6,5 Prozent zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich allerdings gegenüber dem Erstquartal 2019 von 7,8 auf 9,8 Mio. Euro. Die Baader Bank bestätigte in einem Kommentar auf die Zahlen ihre Kaufempfehlung "Buy" bei einem Kursziel von 15,0 Euro.

Die Wertpapiere der Vienna Insurance Group (VIG) gewannen zur Wochenmitte moderate 0,33 Prozent. Der Versicherer startete mit höheren Prämieneinnahmen und einem höheren Nettogewinn ins neue Jahr. Auswirkungen der Coronakrise seien ab dem zweiten Quartal zu erwarten, teilte das Unternehmen mit. "Prämieneinbußen durch Rückgänge im Neugeschäft werden in der Entwicklung vor allem ab dem zweiten Quartal 2020 voraussichtlich noch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bemerkbar sein", so VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler.

Im Fokus stand zudem der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO). Im ersten Quartal 2020 gingen sowohl Umsatz als auch Auftragseingänge der SBO spürbar zurück. Der Konzern hat eigenen Angaben zufolge in den USA Personal abgebaut. Die SBO-Aktie schloss nach anfänglichen Kursverlusten mit plus 1,96 Prozent bei 26,00 Euro, was unter anderem auch auf steigende Rohölnotierungen zurückzuführen war.

Wegen der steigenden Ölpreise zeigten sich auch die Wertpapiere des Branchenkollegen OMV stark nachgefragt. Sie gingen am heutigen Handelstag um 3,14 Prozent höher aus dem Handel.

(Forts.) sto/dkm

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