Die Wiener Börse ist am Freitag mit deutlichen Kursverlusten ins Wochenende gegangen. Der Leitindex ATX fiel um 2,85 Prozent auf 1.997,80 Punkte. Auch international blieb die Börsenstimmung angesichts der anhaltenden Coronakrise deutlich gedämpft.

Schon im Frühhandel hatten die Aktienmärkte in Europa den Schwung von der Wall Street nicht mitnehmen können. Am Vorabend hatte der Dow Jones um über sechs Prozent zugelegt und sich damit seit Wochenbeginn um mehr als 20 Prozent erholt. Am Nachmittag eröffneten die US-Börsen allerdings wieder klar im Minus, was auch in Europa die Stimmung trübte. Der ATX weitete seine Abschläge im Späthandel deutlich aus.

Auf Wochensicht verzeichnete der österreichische Leitindex trotz des schwachen letzten Handelstages eine positive Bilanz. Der ATX legte von Montag bis Freitag knapp 5,8 Prozent zu. Seit Jahresbeginn liegt er damit jedoch noch immer über 37 Prozent im Minus.

Der ATX wurde am Nachmittag weiterhin vor allem von einer Kursschwäche der Bankaktien belastet. Die Titel der Erste Group gaben als schwächster Wert im Leitindex um 6,76 Prozent auf 18,34 Euro nach. Die Papiere der BAWAG verloren 5,45 Prozent auf 26,00 Euro. Für die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) ging 3,98 Prozent auf 14,37 Euro nach unten.

Auch andere Index-Schwergewichte zeigten sich schwach. OMV (minus 5,80 Prozent auf 24,20 Euro), Verbund (minus 5,62 Prozent auf 32,60 Euro), und voestalpine (minus 4,32 Prozent auf 17,72 Euro) verzeichneten jeweils Kursverluste von über vier Prozent. Sowohl zum Verbund als auch zur voestalpine hat die Commerzbank neue Analysen veröffentlicht. Für den Stromkonzern senkte sie ihr Kursziel von 49,00 auf 38,00 Euro und bestätigte ihre "Hold"-Empfehlung. Bei der voestalpine nahm sie ihr Kursziel ebenfalls zurück - und zwar von 17,00 auf 14,00 Euro. Die Verkaufsempfehlung "Reduce" blieb aufrecht.

Dagegen zogen die Titel der CA Immo um 7,39 Prozent auf 29,05 Euro an. Die Analysten der Deutsche Bank haben ihre Anlageempfehlung "Buy" für die Aktien der Immobiliengesellschaft nach Vorlage der Jahresergebnisse für 2019 bestätigt. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 44,00 auf 50,00 Euro angehoben.

Die AT&S-Aktien konnten ihre Verlaufsgewinne nicht halten und gingen um 1,04 Prozent tiefer bei 13,30 Euro aus dem Handel. Der Leiterplattenhersteller hatte am Vorabend bekannt gegeben, dass die Auswirkungen der Corona-Krise derzeit nicht zu quantifizieren seien. Bisherige Analystenschätzungen dürften aller Voraussicht nach verfehlt werden. Das Unternehmen werde Nachfragerückgänge in einigen Kundensparten verzeichnen.

Im gesamten prime-market-Segment gehörten Polytec mit einem Minus von 6,32 Prozent auf 4,45 Euro zu den größten Verlierern. Aufgrund der Coronavirus-Krise rechnet der oberösterreichische Autozulieferer für heuer mit "negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ertragslage". Ein verlässlicher Ausblick sei wegen der sich laufend ändernden Rahmenbedingungen nicht möglich. Für das Geschäftsjahr 2019 verzeichnete das Unternehmen einen rückläufigen Gewinn.

(Forts.) dkm/ste

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