Die Wiener Börse hat auch am Donnerstag mit klaren Kursgewinnen geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX legte um weitere 0,81 Prozent auf 2.269,13 Punkte zu. Der heimische Aktienmarkt verbuchte damit bereits den 5. klaren Gewinntag in Folge.

Gestützt auf eine anhaltend positive international Anlegerstimmung setzte auch der ATX seinen jüngsten Aufwärtsschub fort. Optimismus hinsichtlich einer schnellen Wirtschaftserholung von der Coronakrise treibt die Aktienkurse in Europa und an der Wall Street nach oben.

Einige Experten warnen aber bereits, dass die Kurse zu weit nach oben gelaufen sind. Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, als würden derzeit sämtliche Risiken vom Markt ausgeblendet werden, schreiben etwa die Helaba-Analysten. Seien es die Spannungen zwischen den USA und China, die Hongkong-Krise, eine mögliche zweite Coronawelle oder die Möglichkeit, dass die Dinge sich nicht so entwickeln, wie angenommen.

In Wien gewannen unter den Einzelwerten einige Immobilientitel merklich an Wert. CA Immo verteuerten sich um 3,7 Prozent. s Immo legten drei Prozent zu. Immofinanz gewannen 3,6 Prozent und Warimpex steigerten sich um zwei Prozent. Beide Titel hatten Ergebnisse vorgelegt.

Abwertungen infolge der Coronakrise haben der auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Immofinanz im ersten Quartal einen Nettoverlust von 37,6 Mio. Euro beschert, nach 30,4 Mio. Euro Gewinn ein Jahr davor. Das operative Ergebnis steigerte das Unternehmen dagegen um 18,0 Prozent auf 43,5 Mio. Euro.

Dem Büroimmobilien-Entwickler Warimpex haben Abwertungen bei Immobilien wegen der Coronakrise und nachgebende Fremdwährungen im ersten Quartal einen Nettoverlust beschert. Nach 66,5 Mio. Euro Rekordgewinn im gesamten Vorjahr und 11,8 Mio. Euro Periodengewinn Anfang 2019 gab es heuer von Jänner bis März ein Minus von 18,7 Mio. Euro.

Unter den schwergewichteten Banken gaben die Titel der Erste Group nach dem jüngsten Höhenflug um 1,1 Prozent nach. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International verbuchten ein weiteres Plus in Höhe von 1,2 Prozent.

Zahlen präsentierten zudem Strabag und EVN. Der österreichische Bauriese Strabag konnte im ersten Quartal seinen Auftragsbestand mit 17,7 Mrd. Euro weiterhin auf hohem Niveau halten und hat seinen Ausblick für 2020 bestätigt. Die Aktie schloss mit plus 2,1 Prozent.

EVN-Anteilsscheine ermäßigten sich um 0,7 Prozent zu. Der niederösterreichische Energieversorger hat im ersten Halbjahr 2019/20 mehr Gewinn erzielt. Operativ habe es durch die Coronakrise nahezu keine Auswirkungen per 31. März 2020 gegeben, jedoch negative unbare Bewertungseffekte von rund 15 Mio. Euro aufgrund gestiegener Länderrisikoprämien für Südosteuropa.

(Forts.) ste/dkm

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