Die Wiener Börse hat sich am Freitagvormittag mit klaren Abschlägen gezeigt und damit ihre fünf Sitzungen dauernde Gewinnserie vorläufig beendet. Der heimische Leitindex ATX verlor bis 10.00 Uhr 1,36 Prozent auf 3.030,20 Einheiten, konnte aber einen Teil seiner Verluste bereits wieder wettmachen. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 1,34 Prozent auf 1.537,42 Einheiten nach.

Schwache Vorgaben aus den USA und Asien hatten bereits auf einen schwächeren Börsenstart auch in Europa hingedeutet. Auslöser für den weltweiten Stimmungseinbruch an den Aktienmärkten sind weiter steigende Renditen an den Anleihemärkten, die mit der Furcht vor einer anziehenden Inflation zusammenhängen.

In Wien geht unteressen die Berichtssaison weiter. Mit der Erste Group legte heute ein gewichtiges ATX-Mitglied Zahlen vor. Wegen hoher Vorsorgen für mögliche Kreditausfälle hat sich der Gewinn des Instituts halbiert. Unterm Strich blieben 783,1 Mio. Euro stehen, nach 1,47 Mrd. Euro im Jahr davor. Dennoch plant die Erste Group eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie ausschütten. Zusätzlich soll 1,0 Euro je Aktie für eine potenzielle Sonderdividende reserviert werden. Operativ blieben die Ergebnisse stabil. Die Aktien der Erste Group lagen mit einem Abschlag von 3,08 Prozent am untersten Ende des Kurszettels.

EVN-Titel reagierten mit einem moderaten Kursverlust von 0,66 Prozent auf die Vorlage von Erstquartalszahlen. Der Energieversorger hat im ersten Quartal 2020/21 Gewinn und Umsatz gesteigert. Die Coronakrise habe nur punktuelle Auswirkungen gehabt. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde heute bestätigt.

Von Analystenseite gab es Impulse für Wienerberger. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für die Titel von 30 auf 35 Euro erhöht und gleichzeitig die Anlageempfehlung "Buy" bestätigt. Die Titel gaben bisher um 1,34 Prozent auf 27,90 Euro nach. FACC werden von der Berenberg Bank weiterhin mit "Sell" bewertet, das Kursziel wurde von 7,5 auf 7,4 Euro gekürzt. Am Freitagvormittag büßten die Papiere 1,04 Prozent auf 8,57 Euro ein.

Unter den wenigen Verlaufsgewinnern waren bisher Frequentis (plus 0,98 Prozent) und Rosenbauer (plus 0,44 Prozent). Auch die Papiere von s Immo, Semperit und Verbund verbuchten ein kleines Plus.

kat/ger

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